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In Honsolgen ist ein

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In Honsolgen ist ein

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    Gran Dorado möglich Laut Vorstudie zum Ferienpark - Thema im Stadtrat. Von Renate Meier Buchloe Im Buchloer Stadtrat wurde gestern erstmals öffentlich die sogenannte Vorstudie zu einem Ferienpark in Buchloe vorgelegt. Wichtigstes Ergebnis: Die Fachleute halten Honsolgen für den geeigneteren Standort. Denn in der Eschenlohmühle gebe es zu viele schützenswerte Bereiche. Außerdem sei die Verkehrsanbindung problematisch. Ferner sind in dem Gutachten verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie der Ferienpark einmal aussehen könnte. Allerdings müsse vor einer Verwirklichung noch die Vermarktungsfähigkeit untersucht werden.

    Die Bayerische Landessiedlung fertigte die Vorstudie an. Sie untersuchte die beiden möglichen Standorte Honsolgen und Eschenlohmühle, zeigt mögliche Konzeptionen für einen Ferienpark auf und listet unter anderem die zu erwartenden Auswirkungen auf die Umwelt auf.

    Konflikte für das Dorf

    Die Vorteile von Honsolgen sehen die Fachleute in der mehr als einem Quadratkilometer großen, ebenen und völlig unbebauten Fläche. Das Areal sei ferner gut geeignet für eine Anbindung an das öffentliche Straßennetz. Die Gäste des Ferienparks könnten über die nur etwa 800 Meter entfernte Autobahnabfahrt Buchloe-Ost und die Kreisstraße OAL 18 anrollen. Auf letzterer müsste lediglich eine Abbiegespur zur Anlage geschaffen werden. Konflikte und Belastungen für das Dorf Honsolgen könnten 'weitgehend vermieden werden'. Die Fachleute gehen davon aus, dass für Honsolgen selbst eine Umgehungsstraße gebaut wird. Ob das dortige Verkehrsaufkommen die Honsolgener beeinträchtigen könnte, müsse eine 'schalltechnische Verträglichkeitsuntersuchung' klären. Zwei elektrische Freileitungen auf dem Gelände müssten eventuell verlegt werden.

    Die 'historisch gewachsene' Eschenlohmühle hingegen erscheint den Fachleuten als wesentlich ungeeigneter für einen Ferienpark. Denn dort befänden sich unterschiedlich geformte Waldflächen, schützenswerte Biotope und Gewässer, bedeutende Lebensräume für wiesenbrütende Vögel sowie massive Gebäude. Außerdem sei die Autobahn rund 4,3 Kilometer entfernt. Und schließlich erwarten die Experten dort Nutzungskonflikte mit dem Gewerbegebiet, das sich im Süden der Eschenlohmühle befindet.

    Erlebniswelten gefragt

    In einem weiteren Teil der Studie hat die Landessiedlung das Freizeitverhalten der Deutschen untersucht. Demnach nehmen Zweit-, Dritt- und Kurzurlaube zu. Die Menschen suchten im Urlaub Entspannung, Unterhaltung, Spaß, Gemeinschaftserlebnisse, und Abstand vom Alltag. Das Anspruchsdenken steige dabei. Gefragt seien Erlebniswelten. Dazu gehörten Einkaufs-Erlebniswelten, Erlebnis-Gastronomie sowie Ferienparks mit überdachtem Zentralkomplex, Gastronomie, Spaßbädern, Sport und Vergnügungs- sowie Kinder und Familienangebote.

    Es gebe zwei Arten von Ferienparks: innen- und außenorientierte Anlagen. Erstere seien relativ unabhängig von der Umgebung und es kämen selten Tagesgäste. Bei außenorientierten Ferienparks hingegen werde die Umgebung in das Konzept integriert, die Anlage sei offen für Tagesgäste.

    In Buchloe müssten die Ziele der Stadt sowie die Wünsche der Bewohner mit den Anforderungen der Gäste in Einklang gebracht werden. Zunächst sollte es Gründe geben, warum jemand sich in Buchloe aufhalten wolle. Dazu seien eine 'marktfähige Erlebnis-Infrastrukur' und 'witterungsunabhängige touristische Anker-Betriebe' zu schaffen.

    Die Stadt Buchloe möchte vor allem die regionale Wirtschaft stärken, Arbeitsplätze und einen Absatzmarkt für landwirtschaftliche Produkte schaffen. Das Gesamtkonzept der Anlage müsse wirtschaftlich tragfähig sein. Die Fachleute gehen von Ferienparks mit 2000 bis 4000 Betten aus, kleinere hätten kaum eine Chance im Wettbewerb.

    Als mögliche Konzeptionen für Buchloe stellen die Experten in dem Gutachten Ferienanlagen à la Centerparc, Gran-Dorado, Country-Club sowie Bio-Farm-, Jagd- und Sportschützencenter oder ein 'No Limits'-Szenario vor. Als besonders geeignet halten die Fachleute eine Ferienanlage à la Gran-Dorado. Sie habe ein ähnliches Konzept wie Certerparc, sei aber sehr außenorientiert. Angestrebt werde ein Gleichgewicht zwischen internem und externem Angebot. Jede Anlage solle ihre eigene Identität besitzen und sei in der Größe variabel.

    Mehr Vor- als Nachteile sehen die Experten außerdem in einer Anlage 'No Limits - Grenzenlose Erfahrungen', die sich vor allem an Jugendliche und Junggebliebene richtet sowie für Veranstaltungen von Fersehsendern geeignet sein soll. Einziger Nachteil: Die Anlage 'ist abhängig von erfahrenen und innovativen Persönlichkeiten, die Leitung, Training und Marketing betreiben'.

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