Von unserem Mitarbeiter Karl-Werner Sterk, Avesta/Kempten - 1830 Kilometer von Kempten entfernt mit einem breiten 'Grüß Gott' begrüßt zu werden, erwartet man nicht unbedingt. Noch weniger zu erwarten ist, dass man diesem Gruß anhört dass er im Allgäu erlernt wurde. Hören kann man das, wenn man den in der DTM (Deutsche Tourenwagen Masters) führenden Mattias Ekström vom Kemptener Abt Sportsline-Team in seinem 'Heiligtum' in seiner Heimat Schweden besucht. Sein Heiligtum ist eine Mischung aus Wohnzimmer, Garage, Fitnessraum, Büro und Spielzimmer, zu dem es nur zwei Schlüssel gibt. Einen hat Vater Bengt, den anderen Mattias selbst, und beileibe nicht jedem wird dieser Raum aufgeschlossen. Da steht zum Beispiel das Auto, mit dem Mattias heuer bei der Schweden-Rallye erfolgreich war neben einem Kart, das der Schwede u. a. beim 24-Stunden-Kartrennen in Dubai einsetzt. Auf einer Galerie liegen nben einer umfangreichen Pokalsammlung all die Helme die der 26-Jährige in seiner Karriere bisher benutzt hat. Zwei Spielkonsolen von 'Playstation', ein Skidoo für den Winter und verschiedene Kraftmaschinen komplettieren die Einrichtung. In dieser Umgebung spricht Mattias Eksström gerne über sich und über die Dinge, die ihm wichtig sind.
Erster Pokal mit 15 Als 15-Jähriger hat er seinen ersten sportlichen Erfolg. 1993 - Vater Bengt wird in diesem Jahr Dritter der Rallyecross-Europameisterschaft - gewinnt Mattias seinen ersten Pokal im Kart. 1999 wird er auf einem Audi schwedischer Tourenwagenmeister, 2004 setzt er alles daran, den DTM-Titel für sich und das Abt-Team einzufahren. Die Liebe zum Rallyesport, so Mattias, kommt von der Herkunft. In Skandinavien wo es keine klassischen Rennstrecken gibt will man eben Rallyefahrer werden. Ob das irgendwann einmal seine Hauptprofession wird steht in den Sternen, zunächst einmal will er möglichst viele Erfolge im Tourenwagensport erreichen. Wichtig ist Mattias die Ruhe, die er in Schweden hat. Bei Spaziergängen in den Wäldern oder auf ausgedehnten Rollerfahrten mit Freundin Tina Thörner (eine über aus erfolgreiche Rallyefahrerin!) tankt er die Kraft und Konzentration, die er in der DTM braucht. Das tut er auch wenn er an schönen Tagen mit dem Boot auf dem Dalälven unterwegs ist. Überhaupt scheint dieser größte schwedische Fluss Mattias zu prägen. Irgendwie logisch, denn natürlich und zielstrebig wie der Dalälven ist auch Mattias. Ein Grundstück am Fluss in der Nähe des elterlichen Anwesens bei Avesta (etwa 120 nordwestlich von Stockholm) hat er für sich und Tina schon gekauft. Wenn auch der Motorsport wenig Zeit für ein ausgeprägtes Privatleben lässt, so gilt es für die beiden, die wenige Zeit intensiv zu nutzen. Seit März haben Tina und Mattias ihre Gemeinschaft um ein pelziges Baby erweitert: einem kleinen Jack Russel-Terrier namens Moss, benannt nach dem englischen Rennfahrer Sir Stirling Moss. Ruhepol für Mattias ist auch seine Familie mit Mutter Agneta, Vater Bengt und Schwester Mona. Dass für Mattias Ekström auch die Stimmung im Team von hoher Bedeutung ist, versteht sich von selbst. Am wichtigsten allerdings ist für Mattias sein Chefmechaniker, ebenfalls ein Schwede. 'Wenn Janne sagt das Auto ist okay, dann weiß ich, dass alles passt!'