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Immobilienbranche sieht Licht am Ende des Tunnels

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Immobilienbranche sieht Licht am Ende des Tunnels

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    Kempten (pa). - Dcn Begriff 'Schweinezyklus' kennt jeder in der Immobilienbranche. Er besagt, was schon in anderem Zusammenhang in der Bibel steht: Auf sieben fette folgen sieben magere Jahre. Diesmal allerdings ist der Zyklus gestört, denn die 'magere' Zeit auf dem Immobiliensektor - mit geringer Bautätigkeit, niedrigen Preisen und Mieten - hält schon wesentlich länger als sieben Jahre an. Jetzt aber kommt, meinen Kemptener Fachleute übereinstimmend, allmählich ein Ende der Durststrecke in Sicht. Eine 'stabile bis leicht sinkende Tendenz' bei den Immobilienpreisen im Allgäu prognostiziert die Immobilienabteilung der Sparkasse Allgäu für das neue Jahr. Für potentielle Käufer seien teilweise gute Einstiegspreise zu erzielen. Für neue Wohnungen zahle man derzeit in Kempten im Schnitt 2600 Euro pro Quadratmeter, für zehn Jahre alte Wohnungen 1900 Euro. Im südlichen Oberallgäu seien die Preise in etwa gleich, im nördlichen Landkreis lägen sie darunter. Bei den Mieten sieht die Sparkasse für Kempten eine etwas steigende Tendenz. Beunruhigend sei allerdings die Situation bei den Nebenkosten, die im vergangenen Jahr (vor allem durch die Heizkosten) teilweise um 20 Prozent gestiegen seien. 'Mieterhöhungen,' so Ingrid Vornberger vom Mieterverein, 'sind für uns bislang kaum ein Thema. Da hat sich das Niveau seit drei bis vier Jahren kaum verändert.' Die Hauptarbeit des Vereins , so Vornberger, bestehe dagegen in der Prüfung von Nebenkosten-Abrechnungen: 'Die stimmen nämlich häufig nicht.' Was wohl auch damit zu erklären ist, meint Sozialbau-Chef Herbert Singer, 'dass viele private Vermieter die ganze Flut gesetzlicher Veränderungen nicht mehr durchschauen.'

    Überhang bald abgebaut Während Einzel- und Reihenhäuser immer noch gefragt waren, wurden in den vergangenen Jahren in Kempten nur wenig Geschosswohnungen gebaut. Weil es nämlich, so BSG-Vorstand Mario dalla Torre, einen Überhang gab. Doch der sei jetzt zum größten Teil abgebaut. Ein Indiz dafür, so Dalla Torre: 'In unseren Mietwohnungen ist die Fluktuation zwar doppelt so hoch wie früher, aber wir haben keine Leerstände.' Deshalb verhalte sich die BSG 'antizyklisch' und steige jetzt wieder verstärkt in den Wohnungsbau ein. Wobei der Trend, so Singer, in Richtung 'hochwertiges Wohnen in der Stadt' gehe, wie es beispielsweise Sozialbau und BSG gemeinsam auf dem Prinz-Franz-Gelände anbieten wollen. Wobei nach Feststellung der Sparkasse auch ein anderes Phänomen eine Rolle spielt: Die 'Stadtflucht' scheint beendet, vor allem Senioren zieht es vom Rand oder außerhalb wieder zurück in die Stadt. Dass sich die Nachfrage allmählich wieder belebt, so Immobilien-Fachberater Walter Beck, könne man schon an den Anzeigen erkennen: 'Da findet man momentan eher mehr Suchende als Angebote.' Trotzdem: Wirklich zugreifen werden die Käufer wohl erst, wenn die (niedrigen) Zinsen wieder anziehen. Seltsam, so Beck, aber eine alte Erfahrung. Auch in der Stiftsstadt entstehen neue Wohnungen: Auf dem Kösel-Gelände baut Hebel und an der Lorenzstraße (Foto) Sozialbau.

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