Fellheim (eng). - Für seine aufopferungsvolle Tätigkeit in 50 Jahren als Mesner von Fellheim hat die Pfarrgemeinde jetzt Max Haf geehrt. Der Vorsitzende des Mesnerverbandes der Diözese Augsburg, Karl-Josef Müller, zeichnete ihn mit der Ehrenmedaille in Silber aus. Bereits 1996 hatte der bayerische Ministerpräsident den Fellheimer für seine Verdienste im Ehrenamt geehrt: Der streng gläubige Christ organisiert in seiner Freizeit die Lieferung von Hilfssendungen in osteuropäische Länder. Mesner war Max Haf schon, als Fellheim noch gar keine Kirche hatte, nur einen Gebetssaal. Dort hatte er als 25-Jähriger mit dem Mesnerdienst begonnen. 1960 wurde dann die Herz-Jesu-Kirche gebaut. Er bemühte sich, der Kirche mehr Farbe zu verleihen, hauptsächlich durch Blumen. Zunächst ging er im Sommer von Haus zu Haus und erbettelte sich den Blumenschmuck für die Kirche. Später, besonders nachdem Haf in Ruhestand ging, investierte er nahezu seine gesamte Rente für die Verschönerung des Gotteshauses.
Daneben kümmert sich der 75-Jährige zuverlässig darum, dass die kirchlichen Jugendräume geheizt sind, außerdem hat er die im gesamten Allgäu bekannte monatliche Sühnewallfahrt in die Kreuzkapelle mit aufgebaut. Nahezu die gesamte Organisation der Wallfahrt liegt in seinen Händen. Alle zwei Wochen bereitet Haf auch den Gottesdienst im Seniorenheim Schloss Fellheim vor. Gemeinsam mit dem Pfarrer teilt er die heilige Kommunion in den Krankenzimmern aus. Eine seiner Hauptaufgaben ist aber das Sammeln von Hilfsgütern, die Zwischenlagerung, das Reinigen und schließlich der Transport nach Osteuropa - bis zu zweimal wöchentlich. Die Probleme, die manchmal an der Grenze auftauchen, löst Max Haf immer wieder. Bei den Transporten werden nicht nur Altkleider zu den Notleidenden gefahren, sondern vor allem auch Lebensmittel, die Allgäuer Firmen spenden oder ihm gegen geringes Entgelt überlassen, egal ob es sich dabei um Käse, Fleisch, Schokolade oder Lebkuchen handelt. Und als eine Schule nicht wusste, was sie mit ihren alten Tischen und Bänken machen sollte, verpackte Haf sie anderntags in einen Transport nach Polen. Egal was es ist, mit allem, das Notleidenden dient, kann Max Haf etwas anfangen. Dafür lebt er. Dann findet er auch nach einem 18- Stunden-Tag noch Zeit für ein Dankgebet, bevor er die Kirche in Fellheim abschließt.