Obergünzburg(gu). - Wie geht es weiter mit der Imkerei? Diese Frage war Kernthema der Hauptversammlung des Imkervereins Günztal, leidet doch die Imkerei allgemein an Überalterung. Der bundesweite Altersdurchschnitt der Imker liegt bei 57 Jahren, beim Imkerverein Günztal bei 59 Jahren. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Imker bundesweit um 18 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Bienenvölker sogar um 25 Prozent, berichtete der Referent, Eckard Radke aus Dietmannsried in seinem Vortrag. Deshalb wird es zur Überlebensfrage für die Bienenhaltung, die Jugend für dieses anspruchsvolle und interessante Hobby zu gewinnen. Eckard Radke, Pädagoge und Fachberater für Jugendarbeit beim Deutschen Imkerbund (DIB) und beim Landesverband Bayerischer Imker (LVBI), zeigte Mittel und Wege auf, Kinder und Jugendliche für die Bienenhaltung zu motivieren.
An Hobby heranführen Das kann durch die Unterstützung und Beratung erfahrener Imker beim Start ins Hobby sein, oder durch ein kostenloses Probejahr, in dem ein Neuling ein Bienenvolk betreut, mit allen anfallenden Arbeiten vertraut wird und Einblick in die geheimnisvollen biologischen Abläufe im Bienenvolk gewinnt. Eine ideale Voraussetzung ohne finanzielles Risiko in das neue Hobby hinein zu schnuppern. Anfänger erhalten zudem eine staatliche Förderung und vom Imkerverein Günztal drei Kilo Wachs als Begrüßungsgeschenk, einer Spende, wie Vorstand Josef Hummel bekannt gab. Neulingen und Mitgliedern steht eine solide Auswahl an Lehrbüchern und Videos beim Imkerverein zur Verfügung. Der Imkerverein Günztal besteht aus 40 Mitgliedern, die etwa 400 Bienenvölker im Gebiet der östlichen und westlichen Günz, von Engetried, Ronsberg, Obergünzburg, Günzach, Immenthal, Untrasried und Hopferbach betreuen. Die Bienen als wichtigste Bestäuber aller Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Pflege der Menschen angewiesen, da für sie in unserer aufgeräumten Natur keine Überlebensmöglichkeit mehr besteht. Jetzt, im beginnenden Frühling, müssen die Völker durchgesehen und für ausreichend Futter gesorgt werden. Denn jetzt schlüpfen erste Jungbienen, die Nektar von den Frühlingsblüten sammeln und zu wertvollem Honig umarbeiten. Erste Nahrung finden sie bei den Weidenkätzchen, bei Erle, Haselnuss, Krokus und den vielen Blüten, die jetzt aufbrechen. Ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung unserer Pflanzenvielfalt und damit zum Umweltschutz. i Informationen erteilt Erster Vorstand Josef Hummel, Telefon 08372/8583 oder Zweiter Vorstand Fritz Haas, Telefon 08372/7810.