Prominente erwarten nicht viel von deutscher EM-Mannschaft - Frankreich Favorit Westallgäu (pem). 'Die Erwartungshaltung ist mehr als gedämpft'. Wie dem Lindauer Kripo-Chef Reinhard von der Grün geht es vielen Fußball-Anhängern. Sie trauen der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Portugal nicht allzu viel zu. Die Heimatzeitung hat Prominente zur deutschen Mannschaft und die Titelfavoriten befragt..
Die deutsche Mannschaft wird längst zu Hause sein, wenn am 4. Juli in Lissabon das Endspiel angepfiffen wird, glaubt jedenfalls Bernhard Gutowski, Schiedsrichter-Ausbilder und Vorstand der Lindenberger Volksbank. 'Im Viertelfinale ist Schluss', sagt er. Vor allem zwei Problemzonen in der deutschen Mannschaft hat er ausgemacht: 'Wir haben im Sturm und in der Abwehr größere Mängel. Es fehlt da an durchgängiger Qualität'. Immerhin traut Gutowski dem deutschen Team im heutigen Spiel gegen die Niederlande ein Unentschieden zu. 'Eindeutiger Favorit' ist für den Banker ein ganz anderes Team: Frankreich. Damit ist Gutowski nicht alleine. Auch Walter Matzner, Bürgermeister von Sigmarszell, erwartet den Titelverteidiger aus dem Nachbarland am Ende ganz vorne. 'Frankreich spielt einen hervorragenden Fußball und hat super Persönlichkeiten', sagt Matzner, der in seiner früheren Heimatgemeinde selber in der A-Klasse (entspricht der Bezirksliga Bodensee) gekickt hat und Leiter der Fußball-Abteilung war. Auch Matzner traut der deutschen Elf nicht allzu viel zu. 'Die Mannschaft wird die Vorrunde überstehen. Aber dann ist Schluss'. Warum: 'Weil ein Spielmacher fehlt' und die 'Abwehr ein brutaler Unsicherheitsfaktor ist'. Mehr erwartet sein Hergatzer Kollege Horst Martin vom deutschen Team. Das Halbfinale traut er der Elf von Rudi Völler schon zu. Auch wenn er sie im heutigen Spiel gegen die Niederlande als Außenseiter sieht. 'Wenn es gut läuft schafft die Mannschaft ein Unentschieden. Wahrscheinlicher ist ein 1:2', sagt Martin. Der Hergatzer Rathauschef ist selber Schiedsrichter und will bald wieder aktiv bei den Alten Herren des TSV Wohmbrechts ins Fußball-Geschehen eingreifen. Und wer sind die Favoriten von Horst Martin? 'Franzosen und Engländer', erst recht nach dem überzeugenden Spiel der beiden Teams gegeneinander gegeneinander. Ähnlich sieht es Herbert Zinth, Mitglied der Geschäftsführung bei der Post-Brauerei in Weiler und aktiver Fußballer in der AH des FV Weiler. Frankreich ist für ihn der Top-Favorit, gute Chancen räumt er nach der knappen Niederlage gegen den Titelverteidiger auch England ein. In Sachen deutscher Nationalmannschaft rät er zum Abwarten. 'Mal schauen, was die ersten Spiele bringen. Wenn es um was geht, können die Deutschen besonderen Kampfgeist entwickeln', setzt er auf das 'Prinzip Hoffnung'. Im deutschen Spiel vermisst er vor allem die Kreativität. Nicht zuletzt deshalb schwant ihm für das heutige Spiel gegen Holland 'nichts Gutes', auch wenn er als 'Patriot' auf einen deutschen 2:1-Sieg tippt. Einer schert aus. Zwar traut auch Reinhard von der Grün dem französischen Team viel zu, Favorit ist für den Lindauer Kripo-Chef aber der Gastgeber Portugal. Und das trotz der 1:2-Niederlage gegen Griechenland. 'Die Spieler werden nach der Niederlage im eigenen Land erst recht alles geben', sagt von der Grün. Er hat in seiner Kindheit und Jugend in der Auswahl des Werdenfels-Gymnasiums in Garmisch Fußball gespielt hat. Heute fährt der Leiter der Kripo leidenschaftlich Rennrad, Mountainbike und geht regelmäßig ins Fitness-Training. Und was erwartet der sportliche Kriminaler vom deutschen Team? 'Ich glaube die Mannschaft fährt nach der Vorrunde heim'. Bestärkt haben Reinhard von der Grün die Spiele der Völler-Elf in der Vorbereitung: 'Die da gezeigten Leistungen haben mit leistungsgerechten Fußball nichts zu tun. Das grenzte an Arbeitsverweigerung.'