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Im Oberallgäu besteht an acht Standorten dringender Bedarf

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Im Oberallgäu besteht an acht Standorten dringender Bedarf

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    Deponie-Sanierung: Fonds soll anschieben Von Markus Raffler Sonthofen/Oberallgäu Jahrzehntelang schlummerten sie als unbeachtete Altlast im Boden - jetzt rücken die stillgelegten Hausmülldeponien der Landkreis-Gemeinden plötzlich wieder ins Blickfeld. Anlass ist ein 50 Millionen Euro schwerer Sonderfonds, mit dem der Freistaat Bayern die Sanierung der stillgelegten Müllhalden forcieren will. Exakt 173 gemeindliche Deponien gibt es laut Landratsamt im gesamten Oberallgäu - doch nur bei acht von ihnen gelte ein 'dringender Sanierungsbedarf'. In Oberstaufen laufen bereits die Vorbereitungen dazu (siehe Text nebenan).

    'Es geht im Landkreis mit Sicherheit nicht um irgendwelche Zeitbomben, die es jetzt hektisch zu entschärfen gilt', betonte Anton Klotz (Haldenwang) bei der Vorstellung des Sonderfonds im Gemeindetags-Kreisverband. Vielmehr biete der Freistaat den Kommunen endlich eine vernünftige Hilfestellung, um die großteils unbedenklichen Hinterlassenschaften der 50er- bis 80er-Jahre 'fachgerecht zu untersuchen und dauerhaft umweltgerecht abzusichern'.

    Das Gros der gemeindlichen Deponien stammt laut Klotz aus einer Zeit, als in jedem Dorf ein Hausmüll-Depot bestand - 'so erklärt sich etwa die hohe Zahl von 13 Standorten in Altusried.' Neun der insgesamt 173 Deponien sollten 'dringend' (also binnen drei Jahren), weitere 25 mittelfristig und 129 langfristig saniert werden. Die durchschnittlichen Kosten beziffert Klotz 'ganz grob' auf 100 000 bis 300 000 Euro, je nach Größe der Deponie und Besonderheiten, etwa der Beschaffenheit des Untergrunds. Die Hälfte der Kosten übernimmt der neue Unterstützungsfonds, in den alle Kommunen je nach Umlagekraft einzahlen - und zwar zwischen 202 Euro (Balderschwang) und 11 379 Euro (Immenstadt).

    Vom Fonds ausgeklammert (und in der Übersicht des Landratsamtes nicht enthalten) sind private Mülllager sowie die Deponien des Abfall-Zweckverbandes ZAK. Letzterer hat mit Waltenhofen-Herzmanns und Kempten-Ursulasried (Volumen je über 500 000 Kubikmeter) die mit Abstand größten Deponien in seiner Verantwortung. Beide wurden laut Karl-Heinz Lumer mit Millionen-Aufwand saniert und werden nun 'ständig überwacht'.

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