Deutschlandweit gehen in diesen Wochen viele Menschen für Toleranz und Frieden auf die Straße. Siegfried Steiner aus Kaufbeuren hat für Fremdenhass kein Verständnis. Auf vielen Reisen hat der gebürtige Essener verschiedene Kulturen und Leute kennengelernt. „Letztendlich sind wir alle Menschen, egal welche Hautfarbe oder sonst was“, sagt der 83-Jährige. Das müsse man kapieren. Viele Länder hat er vor allem mit seiner zweiten Frau bereist. „Wir waren überall“, sagt Steiner. In Europa, Afrika, Asien. „Mir kommen die Tränen, wenn ich das zerstörte Damaskus in den Nachrichten sehe“, sagt Steiner und berichtet von einer Einkaufsstraße, die er damals mit seiner Frau entlang gelaufen war. An einem Platz sei eine wunderschöne Moschee gestanden, direkt gegenüber eine christliche Kirche. Steiner kam damals mit einem Mann ins Gespräch und fragte, ob es Probleme wegen der verschiedenen Religionen gebe. Nein, habe der Mann geantwortet – nach dem Beten treffe man sich hier auf dem Platz. Siegfried Steiner sitzt auf dem Sofa in seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Kaufbeuren und zündet sich eine Zigarette an. Der gelernte Schreiner hat viel erlebt. Vor allem weiß er noch, wie die Zeit nach dem Krieg war. Er war zehn Jahre alt, als der Zweite Weltkrieg endete.
Mehr über das Thema erfahren Sie in der Dienstagsausgabe der Allgäuer Zeitung, Ausgabe Kaufbeuren, vom 30.10.2018. Die Allgäuer Zeitung und ihre Heimatzeitungen erhalten Sie in den jeweiligen AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper