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Im Kaminwerk gabs Bass und Gitarre satt

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Im Kaminwerk gabs Bass und Gitarre satt

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    Im Kaminwerk gabs Bass und Gitarre satt
    Im Kaminwerk gabs Bass und Gitarre satt

    Von Verena Kaulfersch Memmingen 'Jetzt, kurz vor dem Auftritt, hat man schon ein bisschen kotzende Schmetterlinge im Bauch.' Patric Urbainski grinst. Äußerlich wirken der 17-jährige Memminger und seine Bandkollegen von Radio Unfriendly entspannt. 'Uns ist es nicht so wichtig, als Gewinner rauszugehen, wir wollen vor allem Party machen und unsere Musik an die Leute bringen', sagt Gitarrist Urbainski. Es ist 19.30 Uhr: In knapp einer halben Stunde beginnt der Nachwuchs-Bandwettbewerb der Memminger Zeitung, an dessen Ende der Szene-Star gekürt wird.

    'Wir wollen unser Ding durchziehen und unseren Bekanntheitsgrad erweitern', sagt Umut Topuzoglu, Sänger und Gitarrist bei The Soul Hunters. Die spielen zum ersten Mal im Kaminwerk, den Soundcheck haben sie hinter sich. 'Es ist absolut genial, auf dieser riesigen Bühne zu stehen', sagt Topuzoglu.

    Gegen 20 Uhr ist es soweit. Die Soul Hunters sind auf der Bühne. Diesmal vor Publikum. Der Wettbewerb beginnt. Topuzoglu holt alles aus sich heraus, was die Stimmbänder hergeben. Rauch und rotes Scheinwerferlicht hüllen die Band ein. Mächtige Bass-Klänge bringen den Boden und die Magengruben der 600 Zuhörer zum Vibrieren. Die Besucher strömen von der Bar zur Bühne.

    Die anderen Bands, etwa die No Fillers, lassen sich nicht lange bitten und legen mit Bass, Gitarre und krachigen Rhythmen nach. Von Anfang bis Ende des Abends ist die Bühne dabei in Männerhand, Zickenkrieg ist also kein Thema. Auch testosteronbedingte Hahnenkämpfe gibt es nicht zwischen den Musikern. 'Die Jungs sind alle cool drauf und die Stimmung zwischen uns ist gut', sagt Topuzoglu.

    Vor der Bühne wird es eng. Dicht gedrängt stehen die Zuhörer nebeneinander. Jemand reckt den Arm, das Display eines Foto-Handys leuchtet auf. Blitz, Aufnahme, anschauen, weiterfeiern. Zwischendurch heizt Moderator Matthias Ressler die Stimmung an. 'Habt ihr noch Bock', ruft er, als er Radio Unfriendly ankündigt. Lauter Jubel. Dann bringt die Memminger Band mit schnellem Punkrock Bewegung in die Halle. Als Vierte sind Ugly K.O. dran. Der Gitarrist zupft erst ein paar Saiten, das rhythmische Klatschen und die Sprechchöre werden lauter, die Melodien reißen das Publikum mit. Darüber tönt die kraftvolle Stimme von Sänger Simon Kallus. Vor der Bühne feiert eine hüpfende Menschentraube.

    Hip Hop und klare Botschaften stehen bei Stae Dojo aus Mindelheim an: Mal gibt es saftige Kritik am Staat, mal eindeutige Aufforderungen wie 'Ich will Sex mit dir'. Manche Zuhörerin blickt dabei zweifelnd drein.

    Nach rund drei Stunden präsentiert die Jury dann unter Jubelschreien des Publikums ihr Ergebnis: Die No Fillers sind auf Platz zwei, der Szene-Star heißt Ugly K.O. Die Buxheimer sind beim Finale am Freitag, 30. März, in der Kultbox in Kempten dabei.

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