Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Im Garten Eden Seele baumeln lassen

Allgäu

Im Garten Eden Seele baumeln lassen

    • |
    • |
    Im Garten Eden Seele baumeln lassen
    Im Garten Eden Seele baumeln lassen Foto: rupert mayr

    Sulzberg/Oberallgäu | mr | Wer gerne an Zier- und Nutzpflanzen in außergewöhnlicher Vielfalt vorbeigeht, seine Seele zwischen Bienenhaus, Wasserlauf und Ried-Alpe baumeln lässt und anschließend den Gaumen mit Kaffee und Kuchen verwöhnen möchte, dem steht nun wieder eine gute Adresse zur Verfügung: Der Kreislehrgarten Sulzberg-Ried, der am 15. Juli 1997 eingeweiht und seitdem von weit über 50 000 Gästen besucht worden war, lädt ab heute wieder in den 'Garten Eden', wie viele sagen. Bis Mitte Oktober wird dieser jeden Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr geöffnet sein - bei freiem Eintritt, aber 'dankbarer' Spendekasse.

    Dass viele Menschen 'aus dem Allgäu und darüber hinaus' gute Eindrücke und Tipps aus dem Kreislehrgarten mitnehmen können, sei ein Verdienst zahlreicher ehrenamtlicher Helfer, sagt der Oberallgäuer 'Gartenbaupapst' Alfons Herb. Allein in den vergangenen zwei Wochen haben in Ried über 50 Leute aus verschiedenen Gartenbauvereinen gehackt, gepflanzt, gewässert, gejätet, Laufwege ausgebessert und Etliches gestutzt und erneuert.

    Mal abgesehen von einem Gemüsehochbeet gibt es heuer keine gravierenden Neuerungen, erklärt Herb, seit 27 Jahren Oberallgäuer Kreisvorsitzender in Sachen Gartenbau und Landschaftspflege und etwa halb so lange stellvertretender Bezirkschef. Natürlich sei im 6000 Quadratmeter großen Kreislehrgarten der Platz begrenzt - ebenso die Arbeitsbelastung der 28 örtlichen Gartenbauvereine. Am allerwenigsten schont sich der 75-jährige Herb selber - sogar im Winter schaut er jeden Tag im Keller des ehemaligen Bahnhäuschens nach dem Rechten. Dort überwintern bei fünf bis acht Grad über Null 'Kübelpflanzen' wie Fuchsien, Engelstrompete, Wandelröschen, Enzianstrauch oder Schmucklilie. Als die meisten der Töpfe im März ins Treibhaus verlegt wurden, war (einmal mehr) auch die Wengenerin Angelika Reichart dabei. 'Sie ist mir das ganze Jahr über eine große Stütze', lobt Herb seine Stellvertreterin auf Kreisebene.

    Und im gleichen Atemzug nennt er den 'Arbeitstrupp' aus allen Ecken des Landkreises: Unter der Regie von Herb wurden beispielsweise die 'Treibhausblumen' in ihre Beete gebracht, Baumscheiben freigelegt und mit Komposterde aufgefüllt oder Fleißige Lieschen und Begonien im teils schattigen Steingarten platziert - und dies oft bei Eisheiligen-Temperaturen im einstelligen Bereich. 'So was juckt die Bienen weniger', schmunzeln Hans und Josefine Sommer, die den Gästen im Kreislehrgarten-Bienenhaus ihre 'braven Reinzucht-Völker' zeigen und Honig anbieten. Es gibt noch weitere Extras - wie etwa einen Torfanstich ('Wasen' als einstiger Brennstoff) oder die urgemütliche Ried-Alpe, beides vom Wildpoldsrieder Peter Taufratshofer erstellt - um Gottes Lohn.

    Herbs Wunsch für diese Saison: 'Nicht wie in 2007 gleich acht Obstbäume wegen Feuerbrand entfernen müssen.' Die Gefahr nehme mit der Hitze zu, befürchtet der Obergartler.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden