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Im Archiv ist das Kreuzwunder dokumentiert

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Im Archiv ist das Kreuzwunder dokumentiert

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    Im Unterallgäu gibt es eine Vielzahl von Wallfahrtsstätten. In einer Serie wierd die Memminger Zeitung in loser Folge die bekanntesten Kirchen und Kapellen vorstellen. Im dritten Teil geht es um die Heilig-Kreuz-Kapelle bei Pleß. Pleß (sdo). - 'O du hochheilig Kreuze, daran mein Herr gehangen, in Schmerz und Todesbangen.' Begleitet von diesem Lied ziehen von Mai bis Oktober einmal im Monat 300 bis 1000 Pilger zur Heilig-Kreuz-Kapelle nach Pleß, wie Pfarrer Hanspeter Milz schätzt. Am kommenden Montag, 10. Mai, findet die erste Wallfahrt dieses Jahres statt. Um 19.15 Uhr gehen die Pilger aus vielen Orten des Unterallgäus und des angrenzenden Illertals dann betend und singend von der Fellheimer Pfarrkirche zur Pleßer Wallfahrtskapelle. Pfarrer Milz glaubt, dass die große Anziehungskraft der Heilig-Kreuz-Wallfahrt vom Gottesdienst an der Kapelle ausgeht. Hinzu komme die interessante Geschichte der Kapelle. Der Bau der Kirche geht auf eine Wunderheilung zurück. Wie im Archiv der Gemeinde Dettingen bestätigt ist, war im Jahr 1661 ein Sebastian Baur aus Oberdettingen mit seinem erblindeten Sohn Christoph auf dem Weg zum Arzt. Als die beiden an dem Feldkreuz vorbeiritten, soll der Sohn seinen Vater auf das Kreuz und die abgebrochenen Kreuzbalken hingewiesen haben. Nach dieser Wunderheilung soll der Vater versprochen haben, ein neues Kreuz zu errichten. Dieses Versprechen habe er jedoch nicht eingelöst, erzählt Heilig-Kreuz-Mesner Rudolf Schertler. Erst nachdem ein weiteres Kind an einem Augenleiden erkrankte, habe sich der Vater daran erinnert und sich an Pfarrer und Reichsgraf Johann Rudolf Fugger gewandt.

    Diese ließen das Kreuz restaurieren - und auch das zweite Kind wurde geheilt. 'Das Volk, das von vielen Drangsalen gequält war, fand beim wundertätigen Kreuz eine sichere Zufluchtstätte, eine neue Kraftquelle', zitiert Mesner Schertler die Aufzeichnungen des damaligen Plesser Pfarrers Jerg. Weil immer mehr Pilger kamen, ließ Graf Rudolf Fugger eine Schutzhütte aus Holz errichten. 1685 bis 1687 wurde schließlich die heutige Heilig-Kreuz-Kapelle um das alte doppelbalkige Feldkreuz gebaut. Bis heute wird dort das 'wundertätige Kreuz' verehrt. Laut Schertler war die Wallfahrt zum Heiligen Kreuz im 20. Jahrhundert sehr stark zurückgegangen. In den 60er Jahren wurde sie durch Pfarrer Eugen Ritter wieder belebt. Dieser verband sie mit einer Marienwallfahrt und führte ein, dass die Wallfahrt immer um den 13. eines Monats statt findet, dem Fatima-Tag. Anfangs seien nur 30 bis 40 Leute gekommen, erinnert sich Schertler. Inzwischen sind es zwischen 300 und 1000. i Die Heilig-Kreuz-Wallfahrt findet von Mai bis September jeweils am zweiten Montag im Monat statt. Im Oktober dann am ersten Montag. Ab 18.30 Uhr besteht die Möglichkeit, in der Fellheimer Pfarrkirche zu beichten, um 19.15 Uhr beginnt die Prozession mit Rosenkranz-Gebet zur Kapelle. Dort finden dann die Heilige Messe und eine Andacht statt. Darüber hinaus werden auch Führungen angeboten. Informationen dazu unter Telefon (08335) 8220.

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