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Idealismus und großer Einsatzwille

Immenstadt

Idealismus und großer Einsatzwille

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    Idealismus und großer Einsatzwille
    Idealismus und großer Einsatzwille Foto: Günter Jansen

    Fanfarenklang und Trommelwirbel des Feuerwehr-Spielmannszugs Kempten. Links auf der Bühne ein in feuerrotes Scheinwerferlicht getauchtes altertümliches Löschgerät Baujahr 1810, in der Mitte per Computer und Beamer auf die Leinwand geworfene Bilder von Einsätzen in eineinhalb Jahrhunderten.

    Dieser Kontrast zwischen Historie und Moderne bildete den Rahmen für die Jubiläumsfeier der Freiwilligen Feuerwehr Immenstadt. Es ist mit die älteste Brandschutztruppe im Allgäu und wurde 1860 gegründet. "150 Jahre - das ist eine unglaubliche Zahl." Mit diesen Worten stimmten der Vorsitzende des lokalen Feuerwehrvereins, Richard Waldmann, und sein Stellvertreter Ulrich Eberl die in der Hofgarten-Stadthalle erschienenen Vertreter von Politik und Gesellschaft sowie die vielen blauberockten Feuerwehrmänner aus dem südlichen Oberallgäu auf den Geburtstagsabend ein. Zusammen mit Feuerwehr-Chronist Heinrich Maurer rief Eberl Stationen der Feuerwehrgeschichte in die Erinnerung zurück und bebilderte zahlreiche Großeinsätze, darunter Fabrikbrände, ein Eisenbahnunglück, ein Flugzeugabsturz, Verwüstungen durch Muren und Überschwemmungen. Das Jahrzehnt zwischen 1991 und 2000 brachte den 55 Aktiven mit die allerschwersten Aufgaben im Kampf gegen den roten Hahn und bei katastrophenähnlichen Ereignissen.

    Fast ein Drittel dieser 150 Jahre erlebte der heutige Ehrenvorsitzende Helmut Eberl als ehemaliger Aktiver und langjähriger Vorsitzender an vorderster Stelle mit. Nach dem Krieg war er auch einer der ersten Fahrer der neuen Feuerwehrfahrzeug-Generation.

    Feuerwehr-Kommandant Matthias Burgdorf lobte die Männer und Frauen, die ehrenamtlich immer dann zur Stelle sind, wenn es brenzlig wird, bei durchschnittlich 160 Alarmierungen pro Jahr. Mit einer gehörigen Portion Idealismus und mit großem Einsatzwillen gingen die Brandschützer ans Werk.

    "Gelebte soziale Nächstenliebe"

    Eine Aussage, die Anton Klotz als stellvertretender Oberallgäuer Landrat und Immenstadts Bürgermeister Armin Schaupp nur allzu gern bestätigten. Klotz sprach sogar davon, dass der Feuerwehrdienst "gelebte soziale Nächstenliebe" sei. Der Landrat-Vize stellte die Brandschützer als Vorbilder für die heutige Gesellschaft dar. Ähnlich drückte sich Bürgermeister Schaupp aus. Die Bürger Immenstadts könnten stolz sein auf diese "hervorragende Truppe".

    Allen Nachbar-Feuerwehren voran, die als Gastgeschenke jede Menge "Löschvorrat" mitgebracht hatten, dankte Kreisbrandrat Michael Seger der Immenstädter Feuerwehr für ihr Wirken.

    Beherzte Männer seien es bei der Gründung vor 150 Jahren gewesen, und der freiwillige Einsatz der Nachfolger-Generationen sei in einer Zeit des Ich-Denkens nicht hoch genug einzuschätzen.

    Vor 150 Jahren bildeten Turner und Feuerwehrler noch einen gemeinsamen Verein, bevor sich die Wege 1935 trennten. So lag es auch auf der Hand, dass der heutige TV Immenstadt mit einigen Programmpunkten den Festakt bereicherte. Etwa mit einer Leuchtstab-Akrobatik, die zeitweise im Hallendunkel wirkte, als wären Feuerwehrfahrzeuge mit ihrem rotierenden Blaulicht im Nachteinsatz, mit Stepptänzen und mit Einrad-Vorführungen. Die Feuerwehr muss heute eher auf Laufschritt und Allrad setzen.

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