Lengenwang (af). - Auf den ersten fünf Plätzen sein, das gab der TSV Lengenwang als Saisonziel für seine Fußballer aus. Tatsächlich wurden die Spieler in der Kreisliga Süd drei Spieltage vor Schluss Meister und steigen damit in die Bezirksliga auf. Das ist der bislang größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Kein Wunder, dass nach dem Schlusspfiff am Montag wohl das ganze Dorf in kollektivem Jubel ausbrach. Und mittendrin die 'Helden'. 'Ich glaube, die feiern immer noch', mutmaßt Trainer Rainer Haßmann, der vorsorglich gestern frei gegeben hatte. Drei Aufstiege hat Haßmann nun erlebt, 'aber so etwas noch nie'. Nach seiner 'Weißbier-Dusche' fuhr ein Traktorgespann die Kicker durchs Dorf, die örtliche Musikkapelle vorweg. 'Da war wohl so ziemlich alles auf den Beinen', vermutet der Trainer. Im seinem dritten Jahr als Trainer des TSV gelang ihm der große Coup. Dabei hatte er als Aufsteiger schon in der ersten Saison für Furore gesorgt, als zwischenzeitlich alles nach einem glatten Durchmarsch aussah. Lengenwang wurde am Ende Dritter. Die vergangene Saison beendeten die Fußballer auf Rang sechs. Und nun das Meisterstück. Großen Anteil daran hat für ihn und für Abteilungsleiter Albert Wißmiller die kontinuierliche, gute Jugendarbeit.
So geht die A-Jugend in einer Spielgemeinschaft mit dem SV Wald in der Kreisliga auf Punktejagd. Sie entlässt heuer neun Nachwuchsspieler in den Seniorenbereich. Eben diese Jugendarbeit soll auch in der nächsten, der Bezirksliga-Saison eine wichtige Grundlage sein. Hinzu kommt eine gute zweite Senioren-Elf, die in der Reserve-Runde derzeit auf Platz drei steht. In der kommenden Spielzeit wird sie in der A-Klasse in der Punktrunde antreten. Diese Leistungsdichte ermöglichte es dem TSV auch, einige Durststrecken zu überwinden, wenn es mal wieder Langzeitverletzte gab - so wie mit Tobias Haase, der sich am Montag gegen Rettenberg mit zwei Toren eindrucksvoll zurück meldete, bejubelt von rund 200 Zuschauern. Eine für Lengenwanger Verhältnisse fast schon rekordverdächtige Kulisse. Dass im nächsten Jahr kleinere Brötchen gebacken werden, ist Wißmiller klar: 'Wenn es reicht, ist es gut. Wenn wir absteigen, ist das auch kein Beinbruch. Wir waren wenigstens mal dabei.' An Verstärkungen von auswärts denkt er nicht. Aktiv wolle der Verein nicht auf Suche gehen. 'Wenn aber einer bei uns mitmachen will und auch wie jeder bereit ist, die Dienste zu übernehmen, dann kann er gern kommen.' Gehen wird dagegen der Erfolgstrainer. Berufliche Gründe, speziell sein Schichtdienst, sprächen gegen ein weiteres Engagement. Die Bezirksliga erfordere mehr Kontinuität. Haßmann wird den SV Schwabsoien, noch in der A-Klasse Schongau, übernehmen. Sein Nachfolger in Lengenwang wird Werner Moll, bislang in Diensten des TSV Biessenhofen.