Von Susi Donner |WeilerZum siebten Mal ist in Weiler das viertägige Westallgäuer Oktoberfest über die Bühne gegangen. Von Donnerstag bis Sonntag haben wieder Tausende das Festzelt besucht, getanzt, gegessen und gefeiert. Auffallend viele von ihnen - Jung und Alt - kamen in Dirndl oder Lederhose zum Feiern.
Die Heimatzeitung hat sich unter den Besuchern der Großveranstaltung umgehört und nachgefragt, was das Tolle - oder eben auch nicht - an diesem Traditionsgewand ist. Die Antworten darauf reichen von "sexy" bis "bin kein Kleider-Typ".
Selina Tedesco aus Wangen hat sich ihr Oktoberfest-Dirndl selber genäht - extra für das Westallgäuer Oktoberfest. "Ich finde, ein Dirndl betont die Figur so schön", sagt die 22-jährige Medizinisch-Technische-Angestellte. Für sie gehört ein Dirndl zu einem zünftigen Oktoberfest einfach dazu und außerdem findet sie es sehr sexy - wie übrigens auch Jungs in Lederhosen: "Klar, die gefallen mir!"
Für Nathalie Scherer aus Wangen bedeutet ein Dirndl vor allem Abwechslung im Kleiderschrank. "Für das Oktoberfest sind mir normale Klamotten zu langweilig", sagt die 20-jährige Montagehelferin. "Ich bin nicht übermäßig traditionsbewusst und das Dirndl, das ich trage, ist ja auch viel kürzer als ein Traditionsdirndl, aber für das Oktoberfest fühle ich mich damit genau richtig angezogen."
Nadine Hege und Albert Huber aus Heimenkirch sind sich einig: Dirndl und Lederhosen schauen nicht nur toll aus, sie sind für das Oktoberfest auch ein absolutes Muss. Beide finden das jeweils andere Geschlecht in Dirndl und Lederhosen auch ausgesprochen sexy.
"Ein Dirndl ist cool und mir gefällt der Ausschnitt" sagt der 18-jährige Zimmermann und für die 17-jährige Arzthelferin sind Lederhosen absolut zeitgemäß für Jungs.
Lydia Krauser aus Isny findet Dirndl bei anderen zwar ganz okay, aber sie selber sei nicht der Typ dafür. Sie ist in Jeans und T-Shirt auf dem Westallgäuer Oktoberfest unterwegs gewesen, weil sie sich so viel wohler fühle. "Ich bin ganz allgemein kein Kleider-Typ, weil ich beim Tanzen gern abrocke und im Dirndl käme mir das albern vor. Obwohl ich es bei den anderen gar nicht albern finde, sondern eher urig-sexy."
Roland Reichart aus Weiler findet Dirndl "einwandfrei". Sie stehen für ihn für Traditionsbewusstsein. Und wenn sie mal ein bisschen kürzer geraten, "dann kommt es auf die Beine an, die unten rausschauen". Reichart freut sich, dass die Jugend wieder ihr Traditionsbewusstsein entdeckt hat. Er selbst engagiert sich in seiner Freizeit beim Schützenverein und hat "die Tradition noch ganz deutlich im Blut."