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Ich blicke auf ein erfülltes Leben

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Ich blicke auf ein erfülltes Leben

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    Oberin Schwester Aloisia 50 Jahre bei den Dillinger Franziskanerinnen Scheidegg (now). Tomatenmark und gefüllte Zucchini müssen heute im Schwesternheim in Scheidegg noch gekocht werden. 'Wir müssen sparen', stellt Schwester Berbinda mit Blick auf die geschnittenen Tomaten fest. Sparen müssen sie von Amts wegen. Ein Leben in Ehelosigkeit, Gehorsamkeit und Armut; das haben sie schon vor langer Zeit versprochen. Schwester Aloisia sogar fast auf den Tag genau vor 50 Jahren.

    'Ich freu mich am Leben', meint sie bestimmt und keiner, der sieht, mit wieviel Energie sie die Zucchini aushöhlt, mag daran zweifeln. Die Lebensfreude ist ihr ins Gesicht geschrieben. Es vergehen keine drei Minuten in denen sie nicht laut über einen Witz ihrer Mitschwestern lacht, während sie über ihr Leben vor und mit den Dillinger Franziskanerinnen erzählt. Als jüngstes von acht Kindern ist sie auf einem Bauernhof in Malleichen aufgewachsen. Nach sieben Jahren Volksschule in Gestratz gefolgt von zwei weiteren Jahren auf der Berufsfachschule stellte sie sich in die Dienste eines Bauern in Mellatz. Schnell lernte sie dort die Comboni Missionare kennen und trat bei ihnen ein. 'Das hat mich einfach angezogen', meint sie während sie in Windeseile einen Berg Äpfel schält. Bei den Comboni Missionaren kam sie dann auch das erste Mal mit den Dillinger Franziskanerinnen in Berührung und ging für das Noviziat ein Jahr nach Dillingen um die Gepflogenheiten des Ordenslebens zu erfahren. Auf die Frage nach dem Warum erklärt sie: 'Das ist einfach eine Berufung. Und der muss man folgen, obwohl es ab und an schon hart war.' 'Machmal musste man um vier Uhr in der Früh aufstehen und den anderen Kaffee machen, aber das war nicht so schlimm, weil ich eh eine Frühaufsteherin bin.' Mit Schwester Berbinda und Schwester Charis lebt sie seit 34 Jahren in einem Urlaubshaus für Mitschwestern im Widdumweg. Dort erledigt sie für ihre Kolleginnen, die nach Scheidegg in Urlaub fahren alle Arbeiten von Kochen über Wäsche waschen bis hin zum Organisieren von Ausflügen. Schwester Gerda ist Handarbeitslehrerin in der Dillinger Realschule und freut sich, dass sie momentan von den großartigen hauswirtschaftlichen Fähigkeiten Schwester Aloisias verwöhnt wird: 'Sie ist ein vielseitig begabter Manager.' Die Fähigkeiten hat sie sich in langjährigen Diensten im Sinne des Ordens erworben. Nach einer dreijährigen Junioratszeit legte sie ihr Gelübde ab um danach 14 Jahre den Haushalt im Kindergarten in Lechbruck im Ostallgäu zu managen bevor sie vor 36 Jahren nach Scheidegg kam. 'Krisen kommen schon hin und wieder, aber es hat mich nie gereut. Ich blicke auf ein erfülltes Leben!'

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