Immer Montags wird mit den noch nicht vermittelten Tierheim-Hunden trainiert. Diese Woche, am 4. September fand der zweite Trainingstag statt. Cheftrainerin Sabine Bader zufolge haben Pudel Rudi und die Schäferhündin Ninja einen Riesenspaß am Suchtraining. "Rudi will gar nicht mehr aufhören", sagt Bader gegenüber all-in.de. Sie betont auch, dass die Hunde zu nichts gezwungen werden. Die Tiere machen gerne mit. Das gilt auch für die anderen Hunde der stetig wachsenden Gruppe von Hundefreunden, die in Rettenberg ihre Vierbeiner zu Suchhunden ausbilden.
Die Idee für Kooperation
Auf einer Veranstaltung kam das Team der 1A-Suchhundeausbildung gemeinsam mit dem Tierheim Immenstadt auf die Idee, mit Tierheimhunden zu arbeiten. Das Training bietet gerade für Arbeitshunde, wie Schäferhündin Ninja, mehr Abwechslung als nur Gassigehen und Apportieren. Bader zufolge sind auch Kooperationen mit anderen Tierheimen geplant. Allerdings ist das noch in der Entstehungsphase, die Tierheime müssen erst noch kontaktiert werden.

Was ist Mantrailing?
Beim Mantrailing sucht der Hund gezielt nach einer Zielperson. Dabei sucht der Hund nach Duftmolekülen, die der Mensch über Hautschuppen verliert. Am bekanntesten sind solche Suchen im Zusammenhang mit Vermisstensuchen durch die Polizei oder den Rettungsdienst. 1A-Suchhunde in Rettenberg bietet dieses Training aber auch privaten Hundehaltern an, die ihr Tier gerne richtig fordern möchten.
Wie läuft das Training ab?
Beim Training setzen die Trainer auf Teamarbeit. Das Team besteht in dem Fall aus einem Hundeführer und seinem Hund, anfangs ist noch ein Trainer dabei, der Hilfestellung leistetr. "Das Such-Training fördert den Bezug zum Menschen", erklärt Bader. Die Hunde fassen mehr Vertrauen zu ihren jeweiligen Haltern. Es gilt gemeinsam einer Spur zu folgen. Was genau verfolgt wird ist nebensächlich. Die 1A-Suchhundetrainer setzen beispielsweise Dammwildfell, Geldbeutel, oder eine Falkenfeder ein.
Um den Hund loszuschicken braucht der Hundeführer ein Codewort. Als erstes denkt man an das klassische "Such", doch das Wort wird durch mehrmalige Wiederholung für den Hund schnell langweilig. Stattdessen werden Worte wie "Start" verwendet, aber auch kreative Lösungen wie "Currywurst", kommen laut Bader zum Einsatz.
Dem Hund wird bei 1A-Suchhundetraining Schritt für Schritt beigebracht, was der Hundeführer von ihm will. Dem Tier werden verschiedene Situationen und Aufgaben gestellt. Wenn der Hund die Aufgabe verstanden hat, konzentriert sich der Hundeführer auf die Signale seines Hundes. So lernt er sein Tier zu lesen, erst wenn er seinen Hund richtig versteht, kann das Suchhunde-Team selbstständig losziehen und auch unbekannte Trails verfolgen.
Welche Hunde eignen sich für das Training?
Sabine Bader zufolge kann grundsätzlich jeder Hund zum Suchhund ausgebildet werden. Arbeitshunde eignen sich besonders gut. Dagegen ist für kurzschnäuzige Rassen wie Möpse das Training nicht sehr gut. Grundsätzlich wären sie laut Bader schon geeignet, allerdings kriegen diese Rassen von ihrer Züchtung her schlecht Luft. Wenn sie beim Training schwer schnaufen weil sie beim Suchen nicht genug Luft bekommen, tun ihr die Tiere leid, erklärt Bader im Gespräch mit all-in.de.

Wann findet das Training statt?
Die Trainingseinheiten finden immer wöchentlich an drei bis vier Tagen statt. Neben dem halb- und ganztags stattfindenden Mantrail-Seminaren bietet 1A-Suchhunde auch Geruchsdifferenzierungs-Seminare, Nachttrails, Eventtrails oder auch Petttrailing, also die Suche nach entlaufenen Haustieren, an. Wer Interesse an dieser Art Training hat, kann sich auf der Webseite der 1A-Suchhundeausblidung und 1A-Tiersuche Allgäu informieren. Auch auf Facebook informiert das Team regelmäßig über seine Ausbildung und Aktionen.