Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Hunderte litten und starben

Allgäu

Hunderte litten und starben

    • |
    • |

    Neugablonz (avu). - Noch heute sollen in aller Welt einige Fremd- und Zwangsarbeiter leben, die einst auf dem Gelände der Dynamit AG gearbeitet haben. Über 1000 Menschen waren dort in der Rüstungsproduktion beschäftigt. Die Arbeiter, darunter viele Ausländer, wohnten im Lager Riederloh, quasi vor den Toren der Fabrik. Gegen Ende des Krieges wurden aus den Fremdarbeitern Zwangsarbeiter. Das düsterste Kapitel der Stadtgeschichte begann am 4. September 1944. An diesem Tag zogen 922 jüdische KZ-Häftlinge in die neu errichteten Baracken des Lagers 'Riederloh II', dort wo heute Steinholz ist. Die Männer, hauptsächlich polnische Juden aus dem Getto Lodz, sollten neben den Gebäuden der Dynamit AG eine Zündhütchenfabrik bauen.

    Das Lager bestand nur vier Monate. In dieser Zeit starben 472 Juden. Sie wurden erschlagen, erschossen, erlagen ihren Krankheiten oder ihrer Erschöpfung. Das KZ-Lager 'Riederloh II' war eine Außenstelle des Konzentrationslagers Dachau. Wie Hans-Joachim Hübner in seinem Buch 'Die Fabrik Kaufbeuren der Dynamit AG' schreibt, bewachten SS-Mannschaften mit Schäferhunden die Häftlinge. Es waren darunter viele junge Juden, manche gerade erst 14 Jahre alt. Nahe Steinholz, am Waldrand, befindet sich eine KZ-Gedenkstätte, an der jährlich am 9. November der Toten erinnert wird. Auch für das Trümmergelände ist eine Gedenk- und Informationstafel im Gespräch. Sie soll an die Geschichte des Bodens erinnern, wenn auf dem geplanten Freizeitgelände einmal Feste gefeiert werden oder Skater ihre Runden drehen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden