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Hunde vertreiben Kinder

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Hunde vertreiben Kinder

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    aus dem Engelhaldepark Erzieherinnen klagen über bedrohliche Situationen Kempten (pa). Eigentlich ist der Engelhaldepark mit seinen Spielplätzen und Spielwiesen eine ideale Sache für den nahe gelegenen Matthäus-Kindergarten. Und deshalb, so Kindergarten-Leiterin Ute Brockmeyer, 'gehen wir dort auch sehr gerne hin'. Aus Furcht vor frei herumlaufenden Hunde allerdings trauen sich die Erzieherinnen mit ihren Schützlingen inzwischen kaum noch in den Park. Gegen diese unerfreuliche Situation müsse etwas unternommen werden, hat jetzt Stadtrat Eduard Bühler (Bündnisgrüne) gefordert und eine Behandlung des Problems im Ordnungsausschuss beantragt.

    Im Engelhaldepark gehören zwar, wie in allen öffentlichen Grünanlagen, Hunde grundsätzlich an die Leine. Wer sich nicht daran hält, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einem Bußgeld rechnen. Trotz eindeutiger Hinweise an den Eingängen zum Park aber gibt es immer wieder Hundehalter, die ihre Vierbeiner von der Leine lassen. Und wenn man sie, so Brockmeyer, auf ihr Fehlverhalten anspreche, 'werden sie oft pampig, manche sogar aggressiv'.

    'Angst und Panik'

    Im Engelhaldepark, so Bühler, komme es immer wieder zu Situationen, die von den Erzieherinnen als bedrohlich eingestuft würden. Denn die Bewegungen der spielenden Kinder weckten die Aufmerksamkeit der Hunde, 'und wenn dann ein Hund auf die Kinder zu springt, kann leicht Angst und Panik ausbrechen ­ und zwar auf beiden Seiten'. Deshalb müssten solche Begegnungen 'entschieden verhindert werden', fordert Bühler. Schließlich sei der Park in erster Linie für die Erholung und das Spielen geschaffen worden, 'für unsere Kinder und deren Bewegungsdrang'.

    Verschmutzte Wiesen

    Dazu kommt noch, bemängelt der Stadtrat, die Verschmutzung der Spielwiesen durch Hundekot, was eine Gesundheitsgefährdung darstelle. Deshalb, fordert Eduard Bühler, müsse man ernsthaft darüber diskutieren, wie sich durch entsprechende Kontrollen die Leinenpflicht durchsetzen lasse. Außerdem solle man, damit auch die Hunde ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachgeben können, über die Ausweisung entsprechender Bereiche nachdenken.

    Stadtgärtner Uwe Gail versichert, er habe ohnehin vor, das leidige Thema, das nicht nur im Engelhaldepark immer wieder für Ärger sorgt, demnächst 'mit massiver Aufklärungsarbeit' anzugehen. Allerdings sei die Kontrolle der Leinenpflicht und vor allem deren Durchsetzung alles andere als einfach. Denn zwar würden seine Mitarbeiter jeden, der seinen Hund von der Leine lässt, 'konsequent ansprechen und belehren'. Aber wenn, sagt Gail, so ein Hundehalter 'ausfällig wird, können wir auch nur die Polizei rufen'.

    Was die Hinterlassenschaften der Vierbeiner angeht, erinnert der Stadtgärtner daran, dass die Hundebesitzer schon jetzt verpflichtet seien, diese aufzulesen und zu entsorgen. Doch weil das kaum jemand macht, denkt er daran, in den Parks entsprechende 'Hundekot-Sets' und Sammelbehälter kostenlos bereitzustellen. In der Partnerstadt Trient habe man gute Erfahrungen damit gemacht. Diese Hundehalterin macht es richtig: Ihr Vierbeiner ist angeleint und läuft mit ihr nicht einfach quer über die Spielwiesen im Engelhaldepark, sondern bleibt auf dem Weg. Frei laufende Hunde und deren 'Hinterlassenschaften' sorgen dort für Unmut. Foto: Mathias Wild

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