In Bayern hat es in den ersten sieben Monaten diesen Jahres 73 postmortale Organspender gegeben - einen Spender mehr als im gleichem Zeitraum 2019. Das teilt Gesundheitsministerin Melanie Huml mit und bezieht sich auf vorläufige Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). Trotz der Corona-Pandemie stieg damit die Zahl postmortalen Organspender an.
1.300 Menschen warten auf Organ
Laut Huml warten aktuell 1.300 Menschen in Bayern auf ein lebenswichtiges Spenderorgan. Demnach würden jeden Tag bis zu drei Menschen in Deutschland sterben, für die nicht rechtzeitig ein Spenderorgan zur Verfügung stand. Darum wirbt Huml dafür, "dass sich noch mehr Menschen für einen Organspendeausweis entscheiden." Wer zu Lebzeiten für Klarheit sorge, nehme seinen Angehörigen die Last einer Entscheidung in schweren Stunden.
Das Interesse wächst
Insgesamt wurden bayernweit im vergangenen Jahr 136 Organspender registriert. Das sind acht mehr als 2018 (128 Organspender). 2017 gab es in Bayern 143 Organspender. Deutschlandweit ist die Zahl der Organspender nach Angaben der DSO im ersten Halbjahr 2020 leicht angestiegen: um 7,3 Prozent - von 454 auf 487. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums ist das Interesse am Thema Organspende groß: In den ersten vier Monaten 2020 seien fast 2,23 Millionen Organspendeausweise bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bestellt worden. Das entspreche einer halben Million mehr im Vergleich zum Vorjahr.