Kempten (sh). - Was haben ein Grillabend im Sommer und ein Silvesterfeuerwerk gemeinsam? Ganz einfach: die Holzkohle. Während die Kohle in dem einen Fall dafür sorgt, dass die Steaks ordentlich brutzeln, zaubert sie beim Feuerwerk goldene Effekte in den Nachthimmel. Was sonst noch so drin ist in Krachern, Böllern und Raketen, welche Tipps Thomas Krebs von der Pyrotechnik-Firma Magicworks hat, warum es überhaupt Feuerwerk gibt und weshalb man damit gut aufpassen sollte - ein Überblick. Feuerwerk - warum eigentlich? Begeisterung und leuchtende Kinderaugen, in den Anfangszeiten des Feuerwerks vor etwa 600 Jahren gab es das nicht. Denn Feuerwerkskörper wurden zunächst für kriegerische Zwecke verwendet, wie Thomas Krebs erklärt. Sein Sontheimer Unternehmen Magicworks organisiert beispielsweise das Feuerwerk bei der Allgäuer Festwoche. Begonnen hatte das Böllern mit der Erfindung des Schwarzpulvers in China. Wie aus Kriegswaffen ein Vergnügen wurde, darüber gibt es Krebs zufolge verschiedene Theorien. Im Internet etwa findet sich die Geschichte, dass das Entzünden von Feuerwerk zunächst dem Adel vorbehalten war, der damit - als eine Art Theaterstück - kunstvolle Kulissen in die Luft jagte. Feuerwerk - was steckt dahinter? Einfache Holzkohle ist es, die an Silvester goldene Farben zaubert. 'Metallspähne wiederum erzeugen glitzernde Funken und sind beispielsweise in den Vulkan-Feuerwerkskörpern enthalten', erzählt Krebs.
Für die Farbe Blau ist dagegen Kupfer verantwortlich. Strontium, das unter anderem als Leuchtstoff bei Fernsehern und bei archäologischen Untersuchungen eingesetzt wird, erzeugt rote Farben. Natrium sorgt für gelbe Leuchteffekte - in der Industrie wird der Stoff beispielsweise für die Kühlung von Ventilen an Hochleistungmotoren verwendet. Und dann wäre da noch die Farbe Grün, die mit Hilfe von Barium entsteht. Bariumverbindungen sind beispielsweise in Farben oder in Röntgen-Kontrastmitteln enthalten. Feuerwerk - wie wird es am schönsten? 'Wer ein gelungenes Feuerwerk möchte, sollte am besten Leuchtbatterien kaufen', erklärt der Pyrotechnik-Experte Krebs. Von Raketen rät er eher ab - schon aus Umweltschutzgründen. 'In Raketen stecken Plastik- und Metallteile, bei den Batterien mit verschiedenen Leuchtkörpern bleibt lediglich Pappe übrig', erläutert er. Außerdem bekomme man mit einer Leuchbatterie schönere Effekte - unter anderem, weil 'in Raketen nur 20 Gramm explosives Material enthalten sein dürfen, in den Batterien dagegen 600 bis 800 Gramm'. Feuerwerk - wie passt man auf? Damit der Jahreswechsel nicht zu einer schmerzhaften Erfahrung wird, rät die Polizei, Feuerwerkskörper nur im Freien und bei ausreichendem Abstand zu Personen oder Autos zu verwenden. Knallkörper und Raketen ab 18 Jahren gehören dabei auf keinen Fall in Kinderhände, betont die Polizei. Knaller sollten nicht gebündelt oder in Dosen oder Flaschen anzünden. Ganz wichtig: Brennende Knaller sofort wegwerfen und nicht in der Hand behalten. Und sollte doch einmal etwas schief gehen, so empfiehlt die Polizei, für den Notfall einen Eimer Wasser oder einen Handfeuerlöscher bereit zu stellen.