Im Sommer 2008 soll das 12,3 Kilometer lange neue Teilstück der A96 zwischen Memmingen-Ost und Erkheim für den Verkehr freigegeben werden. Was bis dahin im Bereich der Gemeinde Holzgünz entsteht, soll der 13. Teil der Autobahn-Serie der Memminger Zeitung aufzeigen. Von Stefanie Dodel Holzgünz - Vom Zubringerverkehr zur Autobahn wird Holzgünz mit dem Abschluss der Arbeiten am Lückenschluss wohl weniger als bisher belastet: Die Anschlussstelle wird um 700 Meter in Richtung Westerheim verlegt. Gleichzeitig bedeutet das für Ungerhausen, dass das geplante Gewerbegebiet der Gemeinde optimal an die Autobahn angebunden ist. Im Flächennutzungsplan ist laut Bürgermeister Michael Botzenhart im Bereich 'Ungerhausen Bahnhof' ein neues Gewerbegebiet auf einer Fläche von acht Hektar bereits vorgesehen. Für einen Teil davon gibt es sogar schon einen rechtskräftigen Bebauungsplan - Interessenten könnten also sofort ansiedeln. 'Mittelfristig hoffen wir jetzt noch darauf, dass die MN 17 verlegt wird', sagt Botzenhart.
Bislang führt diese Kreisstraße durch die Ungerhausener Bahnhofstraße (siehe Grafik) und ein Ast des geplanten neuen Kreisverkehrs endet in einem Feldweg. 'Dieser Feldweg wäre die optimale Verbindung nach Holzgünz', sagt der Bürgermeister. Bis auf die Verlegung der Anschlussstelle wird es mit dem neuen Autobahn-Teilstück für die Bevölkerung der Gemeinden Holzgünz, Schwaighausen und Ungerhausen keine wesentlichen Neuerungen geben. Damit dies auch für den Lärm gilt, ist in Höhe von Schwaighausen ein besonderer Schutz vorgesehen: Dort soll ein so genannter Steilwall entstehen. Diese Art des Lärmschutzes wird verwendet, weil die Autobahn in diesem Bereich auf einem Damm verläuft - ein gewöhnlicher Erdwall wie zum Beispiel im Bereich Holzgünz würde zu viel Platz in Anspruch nehmen und eine Lärmschutzwand wie bei Erkheim wäre auf dieser Länge zu teuer, erklärt Klaus Menzel von der Autobahn-Direktion Südbayern. Der Steilwall wird aus Fertigteilen, die üblicherweise aus Beton sind, bis in eine Höhe von 2,50 Metern gebaut und anschließend bepflanzt. Neben dem Steilwall wird es auf Holzgünzer Gemeindegebiet eine weitere Besonderheit geben: Zwischen Schwaighausen und Trunkelsberg entsteht der einzige Parkplatz auf den 12,3 neuen Autobahn-Kilometern, ein so genannter PWC, ein Parkplatz mit Toiletten, der nicht bewirtschaftet wird. Warum gerade dieser Standort ausgewählt wurde, hängt laut Menzel zum einen damit zusammen, dass Parkplätze immer ungefähr im Abstand von 15 Kilometern vorhanden sein sollten. Zum anderen müsse man den Standort oft danach auswählen, wie Grundstücksverhandlungen verlaufen. Günstig sei, Parkplätze nicht zu weit entfernt von der nächsten Ortschaft zu planen, damit die Leitungen für Strom, Wasser und Abwasser einfach und ohne unnötig hohe Kosten ans öffentliche Netz angeschlossen werden können.