Kempten | li | Einen Überraschungsbesuch stattete Reinhold Robbe dem Gebirgssanitätsregiment 42 ab. Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags meldete sich morgens um 10 Uhr am Tor der Kemptener Ari-Kaserne und erklärte der verdutzten Wache: 'Hier bin ich und möchte mit Soldaten sprechen.'
Im Gespräch mit den Vertrauenspersonen der Soldaten und Offizieren zeichnete sich rasch ein Bild der Kemptener Verhältnisse ab: Hohe Belastung durch Ausbildung und Auslandseinsätze. Dazu kommen teilweise marode Gebäude an der Kaufbeurer Straße.
Robbe interessierte sich vor allem für den Soldatenalltag, sprach über Kleidung, Verpflegung und Unterkünfte. So stellte sich heraus, dass die Unterbringung der Lehrgangsteilnehmer nicht immer aktuellen Standards entspreche, so ein Soldat. Das treffe häufig die Teilnehmer der Fachausbildung zum Rettungssanitäter. Angesprochen wurde in der Chefbesprechung mit Offizieren und Kompaniefeldwebeln auch die anstehende Auflösung der Ausbildungskompanie 7/42. zum 31. März 2008.
Eine zusätzliche neue Aufgabe für das Regiment ist die einsatzvorbereitende Ausbildung zur Konfliktverhütung und Krisenbewältigung (EAKK). Bei dieser Form der Ausbildung werden die Soldaten in Situationen versetzt, die den Lebensverhältnissen in Einsatzländern möglichst nahe kommen.
Die Häufigkeit der Auslandseinsätze auf dem Balkan und in Afghanistan interessierte Robbe bei seinem ersten Besuch in Kempten ebenfalls. Oberstleutnant Richard Reinfuss, der an diesem Tag Kommandeur Dr. Christian Fürlinger (derzeit im Kosovo) und Hans-Georg Telega (Kommandeurstagung) vertrat, schilderte die Belastungen für die Truppe.
Am Ende seines sechsstündigen Besuchs versprach Robbe, alles zu tun, um Probleme zu Lösungen werden zu lassen: 'Wunder kann ich aber nicht vollbringen.'