Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Hindelang sagt seiner alten Hornbahn ade

Allgäu

Hindelang sagt seiner alten Hornbahn ade

    • |
    • |

    Sie ging 1948 als erste Seilschwebebahn Deutschlands Von Brigitte Horn Hindelang. Sie hat Skifahrer transportiert und Schlitten, Sonnenanbeter, Wandervögel, Horner für den Holztransport und sogar Ferkel zum Sömmern auf der Alpe die Hornbahn Hindelang schrieb ein halbes Jahrhundert Ostrachtal-Geschichte. Im Dezember 1948 als erste Seilschwebebahn Deutschlands und touristische Attraktion eingeweiht, gibt der Einer-Sessellift nun am Ostermontag seine Abschiedsvorstellung (siehe Zum Abschied ). Er weicht einer modernen Achter-Gondel-Bahn. Die erste Aufstiegshilfe zum Imberger Horn 17 Holzstützen, 1300 Meter Länge und 66 laut alten Zeitungsberichten bequeme, nach Art der Autositze etwas schräg rückwärts geneigte Sessel mit Lehne, die mit einer Stange am Drahtseil hängen war bereits während des Krieges am Schrattenberg in Hintersein, einem Stützpunkt für den ,Endsieg, als Seiltransportbahn errichtet worden. Weitblickende Kommunalpolitiker kauften die Bahn 1947 und ließen sie als modernste Anlage Deutschlands am Hindelanger Hausberg wieder aufbauen. Positiver Nebeneffekt: Die aufwendigen Arbeiten gaben im industriearmen Ostrachtal vielen Flüchtlingen Brot. Herrliches Wandergebiet Die Hindelanger Hornbahn fand all die Jahre über vielfältige Akzeptanz.

    Wanderern erschließt sie das herrliche Gebiet zwischen Retterschwanger Tal und Strausberg, die vom Skiverein in Fronarbeit gebaute Sprungschanze rechts neben der Lifttrasse lud bis in die Sechzigerjahre zu 70-Meter-Sprüngen ein, und Bauern ließen ihre Horner hinauftransportieren, um dann mit schweren Baumstämmen ins Tal zu schlitteln. Unzählige Oberallgäuer genossen auch die erste Skischaukel der Region: Mit dem Bus gings aufs Joch an den Iselerlift, dann per Ski hinunter nach Hindelang zum Imberger Horn. Hier lockten Tiefschneeabfahrten über den Zwölferkopf oder die Hornwiesen, während die ganz guten Wintersportler gar den Steilhang direkt unter der Bahn wählten. Und weil an den Wochenenden die Busse aus Sonthofen oft proppenvoll waren, die alte Hornbahn aber höchstens 160 Fahrgäste pro Stunde schaffte, gabs Warteschlangen bis zu zwei Stunden, erinnert sich der langjährige Betriebsleiter Otto Füß. Obwohl die hölzernen Stützen der ersten Bahn alle zwei Jahre mit Karbolineum eingepinselt wurden, faulten sie langsam vor sich hin. Auch galt es, mit der rasanten Bergbahn-Entwicklung Schritt zu halten. Und so entschlossen sich die Hindelanger 1962 zu einer neuzeitlichen Anlage. Am 27. August wurden die letzten Fahrgäste befördert, dann das gesamte Material für den Neubau nach oben geschafft und die alte Bahn demontiert. Bereits an Weihnachten des gleichen Jahres stiegen die ersten Wintersportler in die 130 nagelneuen Sessel. Und nun schlägt auch diesem Schwebelift die letzte Fahrstunde. Auf seiner Trasse lässt die junge Hornbahn Gesellschaft sie zählt an die 70 Mitglieder, die weit über eine Million Mark an Einlagen gezeichnet haben eine Achter-Gondel-Umlaufbahn für 6,2 Millionen Mark errichten. Mit ihr wird sich die Fahrzeit auf knapp fünf Minuten und damit ein Drittel verkürzten, die Förderkapazität steigt von bisher 200 auf 600 Passagiere pro Stunde. Die neue Gondelbahn soll in einer Rekordzeit von zwei Monaten rechtzeit

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden