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Himmlische Botschaft und ein Skandal

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Himmlische Botschaft und ein Skandal

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    Marktoberdorf (af). Das Marktoberdorfer 'Blaulicht'-Turnier ließ wahrlich keine Wünsche offen: Spannende Partien, der Rückzug von zwei Mannschaften aus dem Spielbetrieb noch vor dem Anpfiff, starke Männer, vier hübsche Fußballerinnen, frenetisch anfeuernde Fans, umstrittene Entscheidungen des Schiedsrichters, über die man so herrlich streiten konnte, und sogar Bestechungsversuche ('Ihr lasst uns doch gewinnen? Für 5 Euro?!'). Wenn das die Presse erfahren hätte. Aber an solche Nebensächlichkeiten verschwendete das Team der Allgäuer Zeitung überhaupt keinen Gedanken. 'Was zählt, ist auf'm Platz', sagte dereinst FC-Bayern-Bankdrücker und National-Torjäger Lu-Lu-Lu-Lukas Podolski und daran hielt sich die Auswahl der Schreiber und ihrer Mitarbeiter. Daran hielten sich aber auch die anderen. Leider. Und so zeigte die Vertretung des V-Marktes, dass sie nicht nur Regale einräumen und Preise kalkulieren kann, sondern sich auch im Umgang mit der Lederkugel versteht.

    In der 'Todesgruppe'Die einzigen, die den Super-Märktlern Paroli bieten konnten, waren. . ? Richtig: Die von der AZ. Sie spielten 2:2-Unentschieden, während alle anderen unterlagen. Auch blieb die AZ-Truppe in ihrer 'Todesgruppe' ungeschlagen. Und sie hatte im vierten Spiel des Turniers das lang ersehnte erste Tor geschossen. Warum es auch ohne Niederlage nur zum fünften Platz reichte, muss wohl Schicksal gewesen sein. Es gibt vieles im Leben, dessen Sinn und Zweck sich einem nicht auf den ersten Blick erschließt. So dürfte es auch der Auswahl der Stadt ergangen sein. Nach zweifachem Triumph wollte sie zum dritten Mal den Pott - ehe dem wahrscheinlich eine höhere Macht den Riegel vorschob. So gesehen hätte jeder Pfarrer an dem Turnier seine helle Freude gehabt, denn selten wird ein Bibelwort derart rasch Realität: 'Die Ersten werden die Letzten sein.' Tja, war also nichts mit dem Pokalsieg. Dafür hatte die Stadt den achten Platz und damit die rote Laterne sicher. Wobei: Es gab ja auch für sie einen Pokal. Für jeden hielten die Cheforganisatoren Werner Herbig und Alban Franke eine derartige Trophäe bereit. Nur der Sieger erhielt zusätzlich den Wanderpokal. Nach dem hatte eigentlich diesmal die Polizei gelechzt. Aber so sehr sie sich auch wehrten, ihren Ruf als der 'ewige Zweite' wurden die Beamten nicht los. Sie unterlagen im Finale 1:3.

    Neulinge überraschen Das Spiel um Platz 3 bestritten dagegen zwei Mannschaften, die sich nicht nur erstmals an dem sportlichen Wettstreit auf dem Sportplatz der Berufsschule beteiligten, sondern die auch für die größte Überraschung sorgten: die Eishockeyspieler von Bulldozer Rieder, die sich vom glatten Geläuf herunter auf den Rasen trauten, und die Männer der Talstraße, die mit den eindeutig besten Fans angereist waren. Wie schon in der Vorrunde machten die Bulldozer ihrem Namen alle Ehre. Dem 5:0 in der Gruppenphase ließen sie im kleinen Finale gegen die Talstraße gar ein 6:0 folgen. Das schmerzt. Dass die Talsträßler dennoch hoch erhobenen Hauptes das Turnier verließen, spricht für die gute Stimmung. Beim 'Blaulicht'-Turnier gibt es nur Sieger. Das sollte auch das Landratsamt trösten, das im Spiel um Platz 5 der AZ mit 1:2 unterlegen war. Und die Kicker der Berufsschule fühlten sich nach ihrem 5:2-Erfolg über Titelverteidiger Stadt ohnehin wie die Größten. So soll's sein. Nächstes Jahr hoffentlich wieder.

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