Sie retten verirrte Wanderer, bergen verunglückte Bergsteiger und Skifahrer. Ehrenamtlich leisten die Helfer der Bergwacht ihren Dienst. In einer kleinen Serie stellen wir in den kommenden Wochen die Bergwacht-Bereitschaften vor, die im Ostallgäu ihren Dienst tun. Füssen/Kaufbeuren (ves). - Nicht nur im südlichen Ostallgäu gibt es Bergwacht-Bereitschaften: Ehrenamtliche Retter kommen auch aus Kaufbeuren. Sie bilden eine Dienstgemeinschaft mit der Bergwacht-Bereitschaft Füssen. Jedes zweite Wochenende leisten drei bis vier Helfer aus Kaufbeuren ihren Dienst rund um den Tegelberg. Daneben sind die Bergwachtler bei sportlichen Wettkämpfen und im Naturschutz aktiv. Im Winter nun soll auch eine Jugendgruppe gegründet werden. Die Kaufbeurer gehörten zu den acht Gründerbereitschaften, als die Bergwacht am 8. Juni 1923 im Allgäu offiziell ins Leben gerufen wurde. 'Das Ziel war zu dieser Zeit in erster Linie der Naturschutz in den Allgäuer Bergen', erzählt der Kaufbeurer Bereitschaftsleiter Thomas Geister. Die Tätigkeiten konzentrierten sich auf den 'Ordnungsdienst' in Form von Naturschutzstreifengängen. 'Erst ab dem Jahr 1927 wurde auch der alpine Sanitäts- und Rettungsdienst durch die Bergwacht abgedeckt', sagt er. Bis vor rund 30 Jahren war die Bereitschaft Kaufbeuren unterstützend in den Bereichen Oberstdorf, Hindelang und Immenstadt tätig. 'Mitte der 1970er Jahre wurde dann die Dienstgemeinschaft mit der 1941 gegründeten Bergwachtbereitschaft Füssen aufgesetzt, die bis heute Bestand hat', schildert Geister. Sieben Anwärter und 19 Aktive zählt die Kaufbeurer Bereitschaft. 'Eine Frau ist dabei. Es dürften ruhig mehr sein', meint der Bereitschaftsleiter.
Verstärkt wollen sich die Bergwachtler um die Jugend bemühen: Im Februar soll eine Jugendgruppe gegründet werden. 'Interessenten können sich jetzt schon melden', lädt Geister ein. Derzeit leisten jedes zweite Wochenende drei bis vier Bergretter von Samstag früh bis Sonntagabend Dienst im Gebiet, das sich von der österreichischen Landesgrenze bis ins südliche Ostallgäu hineinzieht. Von Westen reicht es vom Salober über das Bleckenaugebiet bis nach Osten ins Kenzengebiet. 'Im Einsatzfall erfolgt die Alarmierung meist über einen Funkwecker, der über die Rettungsleitstelle Kempten ausgelöst wird', schildert Geister. Mit dem Füssener Einsatzleiter wird die Taktik und das Rettungsgerät abgestimmt.'Die Anzahl der Bergrettungseinsätze, die von der Bereitschaft Kaufbeuren durchgeführt wurden, ist in den vergangenen Jahren auf 20 bis 25 pro Jahr angestiegen', berichtet Geister. Am häufigsten kommen sie zu Sprunggelenks- und Knieverletzungen bei Bergwanderern und Gleitschirmfliegern. 'Ein deutlich ansteigender Trend ist in diesem Jahr bei den Baumlandungen der Gleitschirmflieger zu sehen. In der Regel bleibt der Pilot dabei unverletzt in den Baumwipfelbereichen hängen', schildert der Bereitschaftsleiter. Die Rettung des Piloten und die Bergung des Gleitschirms sind bei hohen Bäumen jedoch schwierig und verlangt den Einsatz eines speziellen Baumbergegerätes. Auch in der Umgebung von Kaufbeuren sind die Bergretter aktiv. 'Sobald im Winter die Loipen gespurt sind, wird der Vorsorgedienst für die Rettung verunglückter Langläufer aus schwer zugänglichem Gelände bereitgestellt', sagt Geister. Zudem wird der Sanitäts- und Streckenpostendienst bei Veranstaltungen wie Auerberg-Langlauf durch die Bereitschaft mit abgedeckt. Auch der Naturschutz hat nach wie vor einen hohen Stellenwert: 'Die Bergwacht Kaufbeuren hat seit Jahren eine Patenschaft für ein Trockenbiotop in Hanglage im Bereich von Kaufbeuren übernommen, das jährlich zu mähen ist', erzählt Geister. i Interessenten, die in der Bergwachtbereitschaft Kaufbeuren mitwirken wollen, sind herzlich willkommen. Die Bergwachtler treffen sich regelmäßig am Mittwochabend um 20 Uhr im Rotkreuzhaus, Porschestraße 31, Kaufbeuren. Nähere Informationen, auch zur Jugendgruppe, bei Thomas Geister unter Telefon (08341) 15926. Informationen im Internet unter:www. bergwacht-kaufbeuren. de