Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Hilfe bei Drogenproblemen, Ess-Störungen und Spielsucht

Allgäu

Hilfe bei Drogenproblemen, Ess-Störungen und Spielsucht

    • |
    • |

    Caritas baut Suchtberatung in Sonthofen aus Gesprächsgruppe Sonthofen (uw). Mehr Hilfe bei Problemen mit Alkohol, Drogen, Medikamenten, bei Ess-Störungen und Spielsucht bietet die Caritas in Sonthofen: Der Fachdienst für Suchtberatung und -behandlung hat nun montags bis freitags eine eigene Mitarbeiterin vor Ort. Bisher gabs pro Woche nur einen Sprechtag. Die Zahl der Ratsuchenden bei der Caritas steigt. 1990 waren es etwa 85 Menschen, die bei den Experten für Suchtfragen Hilfe suchten. Im Vorjahr kamenbereits 165, der Großteil davon mehrfach zu Beratungsgesprächen. Die Beratung habe man kaum mehr an einem Tag abwickeln können, sagt Peter Ziegler, Leiter der Suchtberatung und des Drogenkontaktladens in Kempten. In Sonthofen soll nun die 39-jährige Sozialpädagogin Hildegard Mayr für ein umfassendes Beratungsangebot sorgen. Ein Schwerpunkt: die psycho-soziale Betreuung Substituierter. Das sind Drogenabhängige, die statt Heroin vom Arzt als Ersatzdroge Methadon erhalten. Wieviele das im Oberallgäu sind, ist nicht genau bekannt ihre Zahl wird auf etwa 300 geschätzt. Die Ersatzdroge Methadon soll die Rückkehr ins normale Leben erleichtern. Mit ihr müssensich Betroffene nicht auf die Finanzierung der Sucht konzentrieren, sondern können den Blick auf Arbeit, Freunde und Familie richten. Allerdings ist das nicht einfach. Denn hinter der Drogensucht stehen oft weitere Probleme wie Arbeitslosigkeit, gescheiterte Beziehung und drohende Wohnungskündigung. Mayr: Meist dauert es bis zur wirklichen Integration ein bis zwei Jahre.

    Deshalb ist die Betreuung so wichtig. Die meisten Ratsuchenden (im Vorjahr 89 Prozent) kommen zur Caritas wegen Alkoholproblemen. Der Rest nimmt Drogen oder Medikamente, hat Ess-Störungen oder ist krankhafter Spieler. Für alle offen ist die Gesprächsgruppe, die sich donnerstags von 18.30 bis 20 Uhr im Caritas-Sozialzentrum (Martin-Luther-Straße 10b) trifft. Darauf baut eine Therapiegruppe auf, in die man nur alle vier Monate einsteigen darf. Alkoholsüchtige müssen dazu trocken und entgiftet sein. Für Frauen mit Ess-Störungen gibt es eine eigene Therapiegruppe. Etwas ändern Möglichkeiten, den einen sucht-geprägten Lebensstil zu ändern, gibt es. Allerdings müssen die Betroffenen selbst die Hauptarbeit leisten. Ziegler: Wir halten den Leuten einen Spiegel vor und zeigen, wo sie stehen. Das soll sie motivieren, etwas zu ändern. Meist suchen Süchtige freilich erst Hilfe, wenn ihnen die Schwierigkeiten über den Kopf wachsen. Dann müssen die Berater erst einmal eine Vertrauensbasis aufbauen damit die Süchtigen verstehen, dass man ihnen wirklich helfen will. Ziegler macht deutlich, wie wichtig Beratung, Betreuung und Gesprächsrunden auch nach einem Entzug sind: Ein Suchtmittel ist immer eine Krücke, um Unzulänglichkeiten zu kompensieren. Wer darauf verzichtet, dem geht es nicht sofort besser. Oft fühle man dann erst wieder lange Verdrängtes. Die Caritas-Beratung ist in Sonthofen unter Telefon (08321) 6601-0 zu erreichen. Für Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern hat das Landratsamt im Jugendamt eigene Suchtberate

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden