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Hilfe bei Alltagsfragen und in Krisensituationen

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Hilfe bei Alltagsfragen und in Krisensituationen

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    Hilfe bei Alltagsfragen und in Krisensituationen
    Hilfe bei Alltagsfragen und in Krisensituationen Foto: mathias wild

    Marktoberdorf/Ostallgäu | sg | Landrat Johann Fleschhut, Kaufbeurens Bürgermeister Stefan Bosse und die Leiterin des Frauentelefons Kaufbeuren-Ostallgäu, Katharina von Cranach, unterzeichneten die Dankurkunde, die die ehrenamtlichen Helferinnen des Frauentelefons nun bei einer Feierstunde im Landratsamt Ostallgäu überreicht bekamen. Bereits im Januar hatte eine Feier zum 15-jährigen Bestehen des Frauentelefons im Kaufbeurener Rathaus stattgefunden. Nun erhielten die mehr als 70 Frauen, die in den zurückliegenden Jahren ihre Zeit und ihre Kraft ehrenamtlich zur Verfügung stellten, noch einmal offiziell Dank ausgesprochen. Mehrere der Frauen waren elf und zwölf Jahre dabei.

    Landrat Johann Fleschhut hob die Bedeutung des Ehrenamtes hervor, das die Telefonfrauen in vorbildlicher Weise erfüllten. Auch Kaufbeurens stellvertretender Bürgermeister Ernst Holy zog ein Resümee über die vergangenen 15 Jahre. Laut Statistik nähmen mehr Frauen aus dem Landkreis als aus der Stadt Kaufbeuren das Angebot wahr.

    Die anonyme telefonische Beratung wird sehr oft genutzt. So sind allein im Jahr 2007 rund 300 Gespräche mit Anruferinnen geführt worden. Wie die Gleichstellungsbeauftragte am Landratsamt, Heike Krautloher sagte, seien es in rund 50 Prozent der Anrufe psychische Probleme wie Ängste, Essstörungen oder Sucht, mit denen Frauen sich an das Frauentelefon wenden.

    An zweiter Stelle rangieren Probleme in der Partnerschaft oder deren Trennung und Scheidung, dann folgen in der Häufigkeit der Anrufe die Anruferinnen, die nur Informationen möchten, die Fragen zu Verhütung oder Schwangerschaft haben, einsam sind oder auch sexuell missbraucht wurden. Die Telefonfrauen bieten oft sofortige Hilfestellung an, weisen den Anruferinnen jedoch ebenso den Weg zu weiteren Hilfe bietenden Stellen, die mit dem Frauentelefon ein Netzwerk bilden.

    "Informieren und vernetzen"

    Wie die Leiterin des Frauentelefons, Katharina von Cranach, sagt, sind derzeit 25 Frauen am Telefon aktiv. Jede von ihnen übernehme zwei Dienste von je drei Stunden im Monat. Nach einer fundierten Ausbildung für dieses Ehrenamt nehmen die Frauen zehnmal im Jahr an Fortbildungen teil.

    Unter dem Motto "informieren und vernetzen" diene dies dazu, andere soziale Dienste kennenzulernen, aber auch die Arbeit am Telefon qualifiziert bewältigen zu können. Wie ihre Vorredner dankte sie den Telefonfrauen bei der Feierstunde im Landratsamt.

    Wie Katharina von Cranach ankündigt, wird es noch in diesem Jahr ein Frauentelefon auch für türkischsprechende Frauen geben. Gefördert werde dies durch das Projekt "Vielfalt tut gut". Im Gespräch mit unserer Zeitung unterstreicht sie die Vorteile des Frauentelefons. Diese lägen darin, dass die Rat und Hilfe suchenden Frauen anonym und spontan anrufen können, ohne vorher einen Termin vereinbaren zu müssen. Und egal wie klein oder groß die Sorgen der Anruferinnen sind: beim Frauentelefon bekommen sie Gehör. Name, Alter und Wohnort spielen dabei keine Rolle.

    Zu erreichen ist das Frauentelefon jeweils montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr und montags bis freitags von 18 bis 21 Uhr unter Telefon 08341/101010.

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