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Hier ist ja überall nur Wasser !

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Hier ist ja überall nur Wasser !

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    Intendant Wopmann: In Bregenz trotz man im eingeschworenen Team der Natur. Von unserem Redaktionsmitglied Freddy Schissler Bregenz Nun also wissen wir, weshalb die Bregenzer Festspiele so erfolgreich sind und jedes Jahr über 150 000 Menschen auf die Seebühne oder ins Festspielhaus locken. Intendant Alfred Wopmann stellte nicht nur das Festspiel Programm für dieses und kommendes Jahr vor, sondern verriet zudem: 'Nur wenn wir hier ein eingeschworenes Team sind, können wir der Natur trotzen.' Selbst wenn es regnet, spiele man in Bregenz auf der Seebühne mit großem Engagement und Hingabe weiter. 'Das', ist sich Wopmann sicher, 'spürt der Zuschauer und honoriert es auch.'

    Ein weiteres Geheimnis für die Beliebtheit dieser Festspiele ist laut Wopmann die Jugend. Seine Vorliebe für junge, talentierte Künstler ist schon länger bekannt, und am Beispiel der Griechin Alexia Voulgaridou (die Mimi in 'La Bohème') zeigt sich wohl am besten, dass Wopmann einen guten Riecher besitzt. Voulgaridou steht noch am Anfang ihrer Karriere, ist aber schon auf vielen Bühnen großer Opernhäuser zu Hause.

    Als sie unlängst in Italien ein Anruf Wopmanns erreichte, verbunden mit der vorsichtigen Anfrage, ob sie denn für ein paar Stunden zu einer Pressekonferenz nach Bregenz kommen könne, folgte die Antwort prompt: 'Ja, natürlich.' Trotz eines gefüllten Terminkalenders, der ihr in diesen Tagen kaum Spielraum bietet. Für Bregenz lässt die junge Griechin vieles liegen und erklärt auch weshalb: 'Wer einmal in Bregenz auf der Seebühne gespielt hat, den lässt dieser Ort nicht mehr los.'

    Für Wopmann ist diese Einstellung unbezahlbar. Eine Euphorie, wie er glaubt, die das Publikum spürt. Und die auch Garant dafür ist, ein jüngeres Publikum für die Oper zu begeistern. Als Alexia Voulgaridou mit ihren Koffern das erste Mal vor der gewaltigen Bühne im Bodensee stand, hatte sie freilich noch jede Menge Skepsis mit im Gepäck: 'Ich dachte mir: um Gottes willen, was hast du dir da angetan'. Und plötzlich machten sich viele Gedanken in ihrem Kopf breit: 'Hier ist ja überall Wasser'. Oder: 'Wo ist die Akustik'. Oder: 'Und was, wenn\'s rutschig wird?'

    Auf alle Fragen hat die Griechin Antworten gefunden. Und Alfred Wopmann hat nicht zuletzt durch sie die Bestätigung bekommen: 'Mit diesen jungen Künstlern gelingt es uns, große Opern dem Museum zu entreißen.'

    Neben den Opern-Produktionen bürgen bei den Bregenzer Festspielen auch die Orchesterkonzerte für Qualität. Dreimal gastieren die Wiener Symphoniker im Festspielhaus, und schon der Auftakt offeriert Besonderes. Mahlers Symphonie Nr. 5 cis-Moll steht in der neuen kritischen Gesamtausgabe auf dem Programm ­ eine Uraufführung, mit einem Daniel Nazareth am Dirigentenpult, der zurzeit einen Mahler-Film dreht.

    Eine Überleitung auf die Saison im kommenden Jahr geben die Wiener Symphoniker im dritten Konzert, in dem unter anderem Bernsteins Symphonic Dances Appetit machen sollen auf die 'West Side Story', die 2003 die Seebühne einnehmen wird.

    Das Hauptprogramm im Überblick:Ab 17. Juli (19.30 Uhr): Julietta, Oper von Bohuslav Martinu (Festspielhaus)Ab 18. Juli: La Bohème, Oper von Giacomo Puccini (Wiederaufnahme, Seebühne)22. Juli (19.30 Uhr): Mahlers Symphonie Nr. 5, cis-Moll; Dirigent Daniel Nazareth29. Juli (19.30 Uhr): Beethoven: Symphonie Nr. 8, F-Dur, op. 93 und Prokofiew: Iwan der Schreckliche; Dirigent Vladimir Fedosejev5. August (19.30 Uhr): Gershwin: Concerto in F-Dur für Klavier und Orchester, Bernstein: Symphonic Dances from West Side Story, Ellington: Harlem; Dirigent Wayne Marshall.

    i Karten im Vorverkauf gibt es unter Telefon: 00 43/5 57 44 07-6 oder unter

    www. bregenzerfestspiele. com

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