Helmstädter will aus 'privaten Gründen' nicht mehr gewählt werden Hergatz (pem). Aus vier werden drei: Jens Helmstädter will nicht mehr Bürgermeister von Hergatz werden, 'aus persönlichen Gründen', wie er den Hergatzer Bürgern im Gemeindeblatt mitgeteilt hat. Auf den Wahlzetteln wird sein Name aber trotzdem auftauchen..
Jens Helmstädter hatte sich am 10. September als Bürgermeisterkandidat in Hergatz nominieren lassen. Der 30-Jährige ist Geschäftsstellenleiter in der hessischen Gemeinde Grasellenbach. Bei einem Urlaub am Bodensee hatte der Diplom-Verwaltungswirt nach eigenem Bekunden von der Wahl in Hergatz erfahren und seine Bewerbung eingereicht. Zwei Termine abgesagt Der Wahlkampf hatte bis dato freilich ohne Helmstädter stattgefunden. Eine Krankheit hatte den 30-Jährigen zwei Wochen lang außer Gefecht gesetzt. Den geplanten Besuch beim Weinfest hatte er deshalb ebenso abgesagt wie einen Termin bei der Feuerwehr Maria-Thann.'Unwohl' gefühlt Am vergangenen Wochenende war Jens Helmstädter dann erstmals zusammen mit seiner Frau in Hergatz. Entwürfe für Plakate und Flyer hatte er da schon fertig. Offenbar reifte bei dem Aufenthalt in der 2400-Einwohner-Gemeinde aber die Entscheidung, auf die Bewerbung zu verzichten. Jedenfalls eröffnete er nach dem Besuch Sabine Kiesecker, dass er von der Kandidatur Abstand nehmen wolle. Die Gemeinderätin hatte zusammen mit ihrem Kollegen Wolfgang Boll die Nominierungsliste für Helmstädter unterzeichnet. 'Wir fühlen uns hier nicht wohl', habe ihr Helmstädter mitgeteilt, so Sabine Kiesecker auf Nachfrage der Heimatzeitung. Und: 'Unter den Voraussetzungen hat eine Kandidatur auch keinen Sinn. Ein Bürgermeister muss sich mit der Gemeinde identifizieren, ansonsten kann er nicht die Leistung bringen, die wir von ihm erwarten', so Sabine Kiesecker. Obwohl Helmstädter nicht mehr Bürgermeister werden will, werden die Hergatzer Bürger seinen Namen auf dem Wahlzettel finden. Bewerber können ihre Kandidatur nur bis zum 52. Tag vor der Wahl zurückziehen. Der Termin ist längst verstrichen. In Hergatz wird bereits in zwei Wochen gewählt. Deshalb bittet Helmstädter die Hergatzer Bürgerinnen und Bürger im Gemeindeblatt, seine Entscheidung 'bei der Wahlhandlung zu berücksichtigen'. Sollte Helmstädter wider Erwarten trotzdem gewählt werden, kann er die Wahl ablehnen, so das Landratsamt. Dann müssten die Hergatzer erneut zur Urne. Für die Heimatzeitung war Jens Helmstädter gestern weder an seinem Handy noch an seiner Arbeitsstelle zu erreichen. Er sei auf Schulung, hieß es im Rathaus von Grasellenbach.