Jetzt im Herbst sind wieder vermehrt Rehe und Wildschweine unterwegs, weil sich die Tiere vor der Kälteperiode noch einen ordentlichen Winterspeck anfuttern müssen. Die Gefahr von Wildunfällen steigt in diesen Wochen deutlich an, warnt der Landesjagdverband Bayern.
Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Mindelheim, Pius Kirner, rät zu erhöhter Vorsicht vor allem an Waldrändern und Maisfeldern. Wer in der Dämmerung Augen am Straßenrand aufleuchten sieht, sollte unbedingt sofort vom Gas gehen, appelliert er.
Die Gefahr für Autofahrer wächst nach Einschätzung von Kirner aber auch deshalb, weil die Verkehrsmenge in den vergangenen Jahren zugenommen habe und die Tiere oft in ihrer Ruhe gestört würden. Weniger sind es die Wanderer oder Jogger, sagt Wolfgang Dreher, stellvertretender Vorsitzender im Kreisverband der Jäger. Viel mehr würden Wildtiere durch Mountainbiker aufgeschreckt.
Ideale Bedingungen
Erst dieser Tage hatten sich die Jäger und Jagdvorstände getroffen und Zwischenbilanz über das bisherige Jagdjahr gezogen. Eine Erkenntnis: Die Zahl der Wildschweine ist demnach gegenüber dem Vorjahr noch einmal gestiegen. Die Tiere finden offenbar dank des in den vergangenen Jahren stark ausgeweiteten Maisanbaus im Unterallgäu ideale Bedingungen vor.
Futter gibt es in Hülle und Fülle. Der viele Mais im Schweinemagen hat aber zur Folge, dass die Tiere sich vermehrt über Grünflächen hermachen, sagt Kirner. Die Tiere benötigen zur Ergänzung tierisches Eiweiß, und das finden sie, indem sie Wiesen umpflügen.
Wir als Jäger sind gefordert, den Bestand der Wildschweine auf ein erträgliches Maß zurückzuführen, sagt Kirner. Für die kommenden Wochen haben die Jäger mehrere Drückerjagden geplant, einige von ihnen landkreisübergreifend.
Kirner hofft auch auf einen frühen Wintereinbruch. Denn bei Schnee seien Wildschweine für die Jäger viel leichter erkennbar.