Hendrik Obermayer aus Wangen hat mit 16 Jahren ein Gewerbe angemeldet – und ist heute der Chef seiner eigenen Internet-Agentur 'Comolo'. 'Als ich das erste Mal zum Gewerbeamt gegangen bin, haben die mich sofort weggeschickt', erinnert sich der heute 17-Jährige.
Er solle doch einfach in zwei Jahren wiederkommen, lautete die Antwort der Beamten damals auf sein Anliegen. Abgeschreckt hat das den Wangener aber nicht: 'Ich habe mich von einem Anwalt beraten lassen und bin vor Gericht gezogen.'
Etwa vier Monate hat es gedauert, bis Richter und Jugend-Gerichtshilfe des Wangener Amtsgerichts überzeugt waren – und Hendrik Obermayer Ende 2011 seine eigene Agentur eröffnen konnte als jüngster Unternehmer in der 27000-Einwohner-Stadt.
Doch wie kommt man mit 16 Jahren überhaupt auf die Idee, ein Gewerbe zu gründen? 'Naja, Schuld daran war eigentlich mein Opa', erzählt der 17-jährige. Der Großvater ist nämlich Künstler und wollte seine Werke per Internet vertreiben. 'Nachdem ich für ihn einen Online-Shop programmiert hatte, kamen immer öfter Anfragen für Webseiten und Shops', erzählt Hendrik Obermayer.
Mittlerweile zählen Firmen wie das Lindau-Magazin und die Kaffeerösterei Jehle zu seinen Kunden. Für Hendrik Obermayer bedeutet das eine ganze Menge Arbeit und Verantwortung – zusätzlich zur Schule. Doch das Lernen will der 17-Jährige, der das Rupert-Neß-Gymnasium in Wangen besucht und im Frühjahr sein Abitur macht, nicht vernachlässigen. 'Obwohl mir das Programmieren schon mehr Spaß macht als das Büffeln', wie der Schüler zugibt. Doch ohne Abitur kein Studium – und studieren will er auf jeden Fall.
'Das Internet ist unglaublich schnelllebig – mich nur auf meine Agentur zu verlassen, wäre also ziemlich kurzsichtig. Ich möchte auf jeden Fall einen Plan B in der Hand haben', erklärt der 17-Jährige. Doch so lange es geht, will Hendrik Obermayer seine Agentur weiter betreiben, auch während des Studiums.
Und in welche Richtung das gehen wird, versteht sich für den Wangener von selbst: Informatik natürlich.