bei Feuerwehrübung Schutz-Ausrüstung der Helfer teilweise veraltet. Von Andreas Kreyer und Markus Bär Lindenberg. Von der Hitze gerötete Ohren, rote Stellen am Hals und geschmolzene Visiere an Feuerwehrhelmen sind das Ergebnis einer großen Feuerwehrübung, die in Lindenberg (Westallgäu) stattfand. Wie in ein U-Boot mussten die Floriansjünger in einen Container einsteigen, in dem Propanfeuer im Deckenbereich für Temperaturen bis zu 800 Grad sorgten. 'Dieser Container ist in Schwaben erstmals im Einsatz gewesen', so Kreisbrandmeister Edmund Mangold. Ernsthaft verletzt wurde aber niemand.
Für ein gehöriges Feuer sorgte ein Brandtechniker in dem Container, der beim Lindenberger Feuerwehrhaus aufgebaut war. Dabei simulierte er Zimmerbrände oder auch Situationen mit mehreren zugleich auftretenden Brandstellen. 'Rund 350 Feuerwehrler aus dem Landkreis Lindau wie auch aus dem benachbarten Baden-Württemberg waren extra angereist, um an dieser Brandschutzübung teilzunehmen', berichtet Mangold.
'Viele der Männer waren hinterher überrascht, dass so manche Schutzanzüge derartige Mängel aufwiesen.' Er räumte ein, dass so mancher Übungsteilnehmer näher an das Feuer herangegangen war, als er es im Ernstfall wahrscheinlich tun würde. 'Ziel der Übung war schließlich zu lernen, wo die Grenzen sind.' Gefahr habe keine bestanden: Am Container gab es einen schnellen Fluchtweg und draußen standen Sanitäter bereit.
Das Ergebnis sei trotzdem interessant gewesen: Bei einem älteren Helmtyp war ein Visier geschmolzen, bei einem moderneren Typ wiederum war der Hitzeschutz im Nacken unzureichend. 'Der Kommandant der Wehr aus Isny erzählte mir, dass deren Anzüge gut seien, aber die Handschuhe offenbar nichts taugten', berichtet Mangold weiter. Er geht davon aus, dass derartige Probleme bei vielen Feuerwehren im Allgäu zu finden seien.
'Das Geld fehlt'
Deshalb fordert Mangold einen besseren Schutz für die Floriansjünger. 'Das Problem ist, dass das Geld fehlt.' Zwar müsse eine Gemeinde ihre freiwillige Feuerwehr bis zu einem bestimmten Punkt finanziell unterstützen. Aber schon ein normaler Schutzanzug koste rund 600 Mark. 'Wenn nun in einem kleinen Ort 15 bis 20 Männer einen solchen Anzug brauchen, dann wird das schnell teuer.' In Lindenberg habe man den Erlös zum Beispiel von Floriansfesten genützt, um bessere Ausrüstungen zu kaufen. Künftig soll angeblich eine Richtlinie aus Brüssel die Schutzkleidung der Feuerwehrmänner in Europa festlegen. Wie das aussehe, wisse er nicht.