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Heißer Ritt

Kailua-Kona / Kempten

Heißer Ritt

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    Heißer Ritt
    Heißer Ritt Foto: abel privat oh

    Es war ein harter Arbeitstag für Christian Brader, ehe er nach achteinhalb Stunden Feierabend machen durfte. Der Triathlon-Profi aus Buxach bei Memmingen hatte beim Ironman auf Hawaii, der inoffiziellen Weltmeisterschaft, das Ziel erreicht. Sonderlich angestrengt schien ihn sein Pensum - 3,8 km Schwimmen, 180 km Radeln, 42 km Laufen - nicht zu haben. "Ich bin sehr zufrieden und fühle mich schon wieder super!", sagte der 30-Jährige nach seinem Zieleinlauf auf Rang 16, mit lediglich rund 20 Minuten Rückstand auf Sieger Chris McCormack (Australien). Nicht wesentlich langsamer als Brader war in 8:42:42 Stunden Torsten Abel aus Weiler auf Platz 26. Aber auch alle anderen Allgäuer, die bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit an den Start gegangen waren, zählten zu den "Finishern" (Info-Kasten).

    Christian Brader schaffte bei seiner dritten Hawaii-Teilnahme als Profi (und der fünften insgesamt) seine bislang beste Platzierung und wurde gleichzeitig fünftbester Deutscher. Was ihn aber nicht zu Jubelarien veranlasste, sondern zu kritischer Analyse. "Ich glaube, es ist noch mehr drin, der limitierende Faktor diesmal war nur die Schonung meines Knies. Und mit einem Ironman im Vorfeld weniger in den Knochen wäre man vielleicht noch etwas spritziger!" Schon vor dem Rennen habe Brader ein gutes Gefühl gehabt: "Irgendwie hatte ich keine Sorge, dass es nicht klappen sollte, weil ich schon geraume Zeit in guter Verfassung war." Dies habe aber nicht unbedingt fürs Schwimmen gegolten: "Bei dem starken Wellengang und der Strömung im Pazifik hatte ich einfach kein Gefühl mehr für Geschwindigkeit.

    Mit 59:51 Minuten war ich nicht sehr zufrieden, da ich weiß, ich kann schneller schwimmen." Der Vorteil aus seiner Sicht: "Ich war recht ausgeruht nach dem Schwimmen." Auf dem Rad rollte er dann das Feld von hinten auf und kämpfte sich in persönlicher Hawaii-Bestzeit von 4:35 Stunden an die Spitzengruppe heran, ehe er beim Marathon "einen guten Rhythmus hatte", aber dann "musste ich auf den letzten zwölf Kilometer Tempo rausnehmen, um das Knie zu schonen". Abschließender Kommentar Braders zum 16. Platz. "Das war schon der Grundstein für die Quali 2011."

    Torsten Abel Auch der 36-jährige Westallgäuer blickt bereits auf 2011: "Ich bin überglücklich über meine Zeit und bereits jetzt hochmotiviert für nächstes Jahr. Mit einer besseren Nahrungsstrategie könnte es mir gelingen, unter die besten zehn zu laufen." Abel spielt darauf an, dass ihm diesmal während des Rennens der Magen Probleme machte. Erst nach rund 150 Kilometer auf dem Rad sei "mehr Energie in meinen Körper zurückgekehrt". Mit dem Marathon war Abel dann zufrieden: "2:35 Stunden sind unter diesen Bedingungen ja nicht so schlecht."

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