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Heinzelmannstift: Zwei erste Preise

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Heinzelmannstift: Zwei erste Preise

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    Von Tobias Schumacher, Kaufbeuren - In der zweiten Jahreshälfte 2003 könnte mit Abbruch und Neubau des Heinzelmannstift-Altenheims begonnen werden. Diesen Zeitplan skizzierte Architekt Stefan Öttl, nachdem die Jury im Planerwettbewerb für den Neubau des Altenheims die Sieger bekannt gegeben hat. Öttls Münchner Büro ist vom Heinzelmannstift als künftigem Bauträger mit dem Wettbewerb beauftragt. Das Preisgericht hatte wie berichtet eine Mammutaufgabe zu bewältigen: Entwürfe von 1500 Architekten waren zu prüfen. 35 Vorschläge kamen in die engere Auswahl. Diese und die jeweiligen Kurzkommentare der Jury sind bis zum 8. November im Saal des Espachstifts an der Mindelheimer Straße, jeweils zwischen 15 und 18 Uhr, zu besichtigen. Der weitere Weg ist nach der Jury-Entscheidung nicht einfach. Ursprünglich vorgesehen war laut Stadtpfarrer Peter Morgenroth, fünf Entwürfe zu prämieren. Vergeben wurden aber ein erster Preis und ein erster Sonderpreis (neben einem zweiten Sonderpreis, einem dritten und einem vierten Preis sowie drei Entwurfsankäufen). Der erste Sonderpreis ist Favorit der Jury und wird dem Heinzelmannstift zur Realisierung empfohlen: Ein schlichter rechteckiger Baukörper mit Innenhof, der sich an Heinzelmann- und Prinzregentenstraße anschmiegt. Das Preisgericht war sich laut Öttl einig, dass der Entwurf des Stuttgarter Architekten Dietmar Sixt Finckh 'eine gute städtebaulich Integration in das Quartier darstellt'.

    Das Problem: Die Realisierung setzt die Einigung zweier Gründeigentümer (Heinzelmannstift und Dreifaltigkeitsgemeinde) voraus, da der Stuttgarter Architekt sich über die Vorgaben des Wettbewerbs hinweg gesetzt hat und einen Abriss des Matthias-Lauber-Jugendhauses vorsieht. Werden sich die Grundeigentümer nicht einig, könnten Architekt Gerhard Ullmer und Landschaftsarchitektin Susanne Schmidt-Hergarten aus München zum Zuge kommen, denen der eigentliche erste Preis zugesprochen wurde. Sie setzen einen spitzwinklig abgeknickten Baukörper, der an eine liegende Sieben erinnert, in der Ecke Heinzelmann- und Prinzregentenstraße an. 'Der positive Lösungsansatz ist der Eingang von der Heinzelmannstraße her', gab Architekt Öttl die Meinung im Preisgericht wieder. Zudem werde der Innenhof zu benachbartem Matthias-Lauber-Haus und Kindergarten abgegrenzt. Die Jury lobte 'einen schönen Eingangsbereich und einen guten Übergang zur Post'. Zitat Der Entwurf zeigt eine klare innere Funktion und lässt einen wirtschaftlichen Betrieb und Bau erwarten.} Architekt Stefan Öttl zum Entwurf von Dietmar Sixt Finckh Dem Heinzelmannstift als 'Auslober' des Wettbewerbs gibt die Preisvergabe das weitere Vorgehen vor. Abhängig von der Bewertung des Bayerischen Innenministeriums als oberste Baubehörde - wovon auch staatliche und städtische Zuschüsse abhängen - müssen die ersten Preisträger laut Stefan Öttl nun 'die Planung beginnen und eine Kostenschätzung liefern'. Vorgabe der Regierung von Schwaben ist, dass pro Pflegeplatz zwischen 50000 und 60000 Euro verbaut werden dürfen. Da das Heinzelmannstift-Altenheim von 50 auf 80 Pflegeplätze erweitert werden soll, liefe dies auf eine Bausumme zwischen vier und fünf Millionen Euro hinaus. Die endgültige Bausumme sei noch nicht abzuschätzen. Während der Bauphase sollen die 50 Bewohner in leer stehenden Räumen der benachbarten Heinzelmannklinik untergebracht werden.

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