Marktoberdorf(sg). - Die Förderung der Heimatpflege haben sich im Jahr 1955 beherzte Marktoberdorfer zum Ziel gesetzt und den Heimatverein Marktoberdorf gegründet. Heuer kann auf ein halbes Jahrhundert zurückgeblickt werden, in dem viel erreicht wurde. Ein Festakt zum Jubiläum findet am Samstag, 25. Juni, 20 Uhr, im Rathaussaal statt. Im Rahmen des Jubiläums wird voraussichtlich vor dem Festakt ein Salzfuhrwerk durch die Salzstraße zum Rathaus fahren. Denn dort hält Herbert Eigler vom Heimatverein einen Vortrag zum Thema 'Weißes Gold in Markt Oberdorf'. Dabei geht es um die Bedeutung des Salzhandels im 18. Jahrhundert. Die musikalische Umrahmung übernimmt die Marktoberdorfer Stubenmusik. Schon von Anbeginn gab es im Verein Bestrebungen, wieder ein Heimatmuseum einzurichten. Wie Herbert Eigler in der Vereinschronik weiter schreibt, seien es Karl Fromm, Hans Schweiger sen., Xaver Rieger und Alois Regner gewesen, die einen wesentlichen Teil der Museumsstücke sammelten, die heute im Stadtmuseum und im Hartmannhaus zu finden sind.
1963 erstes Heimatmuseum Im Alten Rathaus am Marktplatz wurde 1963 das Heimatmuseum eingerichtet, das Karl Fromm bis zu seinem Tod 1992 leitete. Parallel zu diesem Museum wurde 1983 das Heimatmuseum im Hartmannhaus eröffnet, dessen Leitung bis heute in Händen von Wilfried Frischmann liegt. Vor allem bäuerliche und handwerkliche Geräte umfasst diese Sammlung. Die Bauernstube dort ist gerade für das Vereinsleben seit jeher von großer Bedeutung. Unter der Obhut des Heimatvereins steht jetzt auch wieder das Stadtmuseum, das 1992 eröffnet wurde, fünf Jahre lang durch Kay Reinhardt hauptamtlich betreut wurde und nun wieder ehrenamtlich durch den Verein geführt wird. Die Museen sind aber nur ein Teil der Aufgaben, die sich der Heimatverein auf die Fahnen geschrieben hat. Denn zu ihnen gehört auch die Pflege der Kindle-Wallfahrt, die eng mit den Namen Karl Fromm, Alois Steiner, Josef Köpf, Alfons Kühfuß und Hartmann verbunden ist. Vor 34 Jahren hatte der Heimatverein den Neubau der Kapelle übernommen und, so Herbert Eigler in der Chronik weiter, die Aufstellung eines neuen Stammes als Symbol für die ehemalige Kindle-Tanne, um die sich ja die ganze Wallfahrt drehe.
Umfangreiche Aufgaben Von der Pflege des Pestfriedhofes, der Wendelinus-Kapelle und von Denkmalen bis hin zur Brauchtumspflege leistet der Heimatverein weitere unbezahlbare Dienste. Darüber hinaus gibt er seit 1963 alljährlich zu Weihnachten den Heimatbrief heraus, regelmäßig veröffentlichte er Heimatblätter zur Ortsgeschichte und vor 22 Jahren begann er mit der Erforschung des historischen Oberdorfer Gewandes, das 1984 vorgestellt wurde. 46 Sonderausstellungen und über 70 Vorträge zu Themen der Heimatgeschichte gehen auf sein Konto. Durch den Heimatverein gepflegt werden auch Kontakte zur Patengemeinde Waldmünschen und in der jüngsten Zeit nahm sich der Heimatverein auch der römischen Funde von Kohlhunden an. Viel wurde erreicht von dem Verein, dessen Geschicke von 1955 bis 1976 Hans Wachter leitete, von 1976 bis 1981 Leopold Hartmann, von 1981 bis 2001 Herbert Eigler und jetzt wieder von Hans Zacherl in die Hand genommen wurden. i Der Festakt beginnt um 20 Uhr im Rathaussaal. Zuvor (Uhrzeit wird noch bekannt gegeben) wird ein originales Salzfuhrwerk zum Rathaus gefahren. Eine Ausstellung zum Thema '50 Jahre Heimatverein' soll demnächst eröffnet werden.