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Heiligkreuz: Ziel heißt Kneippschule

Kempten

Heiligkreuz: Ziel heißt Kneippschule

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    Heiligkreuz: Ziel heißt Kneippschule
    Heiligkreuz: Ziel heißt Kneippschule Foto: jÖrg schollenbruch

    In Heiligkreuz ist der Unterricht etwas anders als an anderen Schulen. Da gehen die Kinder in der Früh zum Tautreten, machen Armbäder und legen im Schulgarten eine Kräuterschnecke an. Die Heiligkreuzer Grundschule will Kneippschule werden. "Wir hoffen, dass wir im Herbst das Zertifikat bekommen", sagt Schulleiterin Christine Miller-Sobotta. Dann wäre Heiligkreuz die erste Kneippschule in ganz Bayern.

    Auf die Idee ist Miller-Sobotta durch ihren Mann gekommen, der an der Sebastian-Kneipp-Akademie in Bad Wörishofen arbeitet. Dabei ist es nicht einfach, Kneippschule zu werden. So muss sich die Schule durch den Kneippbund zertifizieren lassen und davor gilt es, viele Anforderungen zu überwinden. Bisher gibt es erst vier anerkannte Kneippschulen in Deutschland.

    Um die fünfte zu werden, hat die Heiligkreuzer Schule schon die wichtigsten Voraussetzungen erfüllt: Miller-Sobotta, zwei weitere Lehrerinnen und die Mittagsbetreuerin haben die Lehrer-Ausbildung "Ganzheitliche Gesundheitsförderung in Grundschulen" an der Sebastian-Kneipp-Akademie absolviert. Damit ist - wie vom Kneippbund gefordert - die Hälfte des Lehrkörpers der Schule qualifiziert. Die anderen Lehrkräfte werden wiederum durch sie unterrichtet.

    Vor über einem Jahr haben sie die Ausbildung abgeschlossen, danach müssen sie eineinhalb Jahre praktische Erfahrung sammeln. "Die Zeit läuft im Herbst ab, dann können wir uns zertifizieren lassen", erklärt die Schulleiterin. Auch die geforderte Kneípp-Grundausstattung sei weitgehend vorhanden: darunter spezielle Gießschläuche, Fuß- und Armbadewannen, ein Schulgarten mit Kräuteranlage oder ein Außengelände, das zur Bewegung einlädt. Beachtet werden müssen die fünf Elemente der Kneippschen Lehre: Wasser (natürliche Reize), Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Lebensordnung. Und was sagen die Kinder dazu? "Die sind voll dabei", freut sich Miller-Sobotta.

    Das bewiesen die rund 100 Schüler der Grundschule in einer Projektwoche zum Thema Kneipp: Sie sammelten Kräuter für Duftsäckchen, stellten selbst Ringelblumen-Salben und Badesalze her, legten einen Bewegungs-Parcours an, führten Armbäder und Kniegüsse vor - und begeisterten ihre Eltern. "So viel positive Resonanz habe ich noch nie erfahren", so die Schulleiterin.

    Beifall gab es auch vom Präsident des Deutschen Heilbäderverbands, dem Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Gerd Müller. Er besuchte in der Projektwoche die Schule und weihte die neue Torwand ein. Schließlich ist Bewegung eines der Grundelemente der Kneipplehre.

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