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Heftige Vorwürfe gegen Kommune

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Heftige Vorwürfe gegen Kommune

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    Von Rußlanddeutschen zusammengeschlagener Psychologe: 'Habe gewarnt' Memmingen (az). Wohlauf ist der Leiter des Memminger Kolping-Bildungswerkes wieder, der vor einer Woche von jungen Russlanddeutschen zusammengeschlagen wurde (wir berichteten).

    Der Psychologe Eduard Rowedder, in dessen Haus seit 1988 jugendliche Spätaussiedler betreut werden, fühlt sich weniger von den Schlägen getroffen, als von der mangelnden kommunalen Unterstützung bei der Integrationshilfe für Aussiedler.

    Seit Mitte der 90er-Jahre ist die staatliche Hilfe für diese Gruppe erheblich eingeschränkt worden, sagt Rowedder, dessen Haus in Schwaben für den qualifizierten Hauptschulabschluss junger Aussiedler zuständig war. In dieser Zeit sei auch die zweite Generation der Aussiedler nach Deutschland gekommen.

    'Völlig andere Mentalität'

    Dabei habe es sich im Gegensatz zur ersten Aussiedlergeneration nicht um Akademikerfamilien aus Russland, sondern um Arbeiter aus den asiatischen Gebieten mit einer völlig anderen Mentalität und sehr schlechten Deutschkenntnissen gehandelt. Rowedder: 'Wir haben damals mit den Jugendämtern gesprochen und ihnen prophezeit, dass eine Lawine auf uns zukommt, wenn wir nichts unternehmen.' Doch er sei nicht ernst genommen worden.

    Rowedder zufolge sind nun nicht nur die Eltern der Aussiedlerkinder gefragt, sich um ihre Kinder zu kümmern. Fachkräfte aus allen Bereichen sowie Politiker müssten sich nun vernetzen, um dieses Problem in den Griff zubekommen. Dazu bedürfe es zusätzlicher Kräfte und damit auch finanzieller Unterstützung.

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