Kempten (be). - Die Fachhochschule Kempten besuchten sie zum ersten Mal - und zeigten sich von der Entwicklung beeindruckt: Die CSU-Mitglieder des Arbeitskreises Hochschule, Forschung, Kultur im Bayerischen Landtag. Dabei gab ihnen FH-Rektor, Professor Dr. Robert F. Schmidt, durchaus auch Probleme der Hochschule mit auf den Weg: Die knappe personelle Situation beispielsweise. Abhilfe freilich konnte der Arbeitskreis hier nicht anbieten, schließlich sei die Haushaltslage des Freistaats nicht gerade rosig - und die FH habe immerhin für den neuen Studiengang Sozialmanagement erst drei Stellen genehmigt bekommen. Die Grenze von 2500 Studierenden hat die FH Kempten überschritten und 66 Professoren und weit über 100 Lehrbeauftragte reichen laut FH-Rektor Schmidt bei weitem nicht mehr aus, den 'seminaristischen Unterricht' richtig zu pflegen. Teils 50 Studenten in einem Seminar und rund 1000 Bewerber für die 92 Plätze Touristik - da sei die personelle Kapazität erschöpft. Abhilfe konnte hier der Vorsitzende des Landtags-Arbeitskreises, Dr. Paul Wilhelm, nicht in Aussicht stellen.
Finanzquellen anders verteilen Durchaus überlegen jedoch sollte man, die Finanzquellen anders zu verteilen - beispielsweise bei den Schulen ansetzen, die in Bayern mit Stellen gut bedient würden. Insgesamt befürwortete Wilhelm die Anregungen des Wissenschaftsrats, die Zahl der FH-Studenten zu vergrößern und die an Universitäten zu reduzieren. Dazu freilich müssten die Fachhochschulen ihr Spektrum erweitern, müssen akademische Berufe, die bisher an der Uni möglich waren, auf FH-Ebene gehoben werden (Beispiel Wirtschaftsjurist) oder Berufe überhaupt 'akademisch' werden (Beispiel Leitende Pflegekraft). Ein Vorschlag, den der Kemptener FH-Rektor gerne aufgriff - denn die Fachhochschule sei durchaus bereit, sich mehr in das Feld Gesundheit oder Soziales einzubringen und weitere Studienangebote zu schaffen. Damit könnte dann - wie von der Allgäu Initiative gewünscht - das Allgäu als Gesundheitsregion vorangebracht werden. Lobenswert fanden es die CSU-Politiker, dass die FH nach Verbesserungen suche. Beispielsweise mit dem Angebot Wirtschaftsingenieur Ansätze gefunden habe, den Rückgang bei den Ingenieurstudenten aufzufangen. Als etwas ganz Besonderes wurde das 'Zentrum für Hochschuldidaktik' bezeichnet, das es in dieser Form wohl nur noch in Baden-Württemberg gebe. Dass hier Lehrkräfte richtiges Lehren vermittelt und auch noch zur Pflicht erhoben werde - das sei einmalig.