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Hasensaal: Letzte Stunde steht bevor

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Hasensaal: Letzte Stunde steht bevor

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    Von Volker Geyer |MemmingenGenerationen von Jugendlichen haben im Hasensaal Faschingspartys gefeiert oder ihre ersten Rockkonzerte erlebt. Noch im Jahr 2007 hatte die Memminger Brauerei den Saal restauriert, um dort kulturelle Veranstaltungen über die Bühne gehen zu lassen. Doch jetzt ist alles anders: Die Brauerei hat den Hasensaal samt dem denkmalgeschützten Gaststättengebäude an der Oberen Bachgasse 12 an das Memminger Bauunternehmen Kutter verkauft. Dieses möchte zumindest den Veranstaltungssaal abreißen und etwas Neues errichten. "Es wird in Richtung Wohnbebauung gehen", sagt Geschäftsführer Ulrich Groll.

    Genaue Pläne gebe es aber noch nicht. So liegt der Stadt laut Baureferatsleiter Aloys Hinske auch keine Bauvoranfrage vor. Nach Grolls Worten müsse etwa noch genau überlegt werden, wie mit dem denkmalgeschützen Teil des Komplexes verfahren wird. Er kann sich zum Beispiel eine Restaurierung vorstellen, bei der im Erdgeschoss wieder eine Gaststätte eingerichtet wird. "Aber einen Veranstaltungssaal wird es sicher nicht mehr geben", so der Geschäftsführer. So etwas sei in dieser Größenordnung nicht mehr rentabel. Nach Grolls Vorstellungen soll der Saal im Laufe des kommenden Jahres abgerissen werden. Somit stünde er für die "Memminger Meile" nicht mehr zur Verfügung.

    Den Plänen des Bauunternehmens - wie immer diese einmal aussehen werden - muss letztlich der Stadtrat zustimmen. "Bei der CSU würden neue Wohnungen in der Innenstadt auf Wohlwollen stoßen", betont Fraktionsvorsitzender Stefan Gutermann. Denn neuer Wohnraum trage zur Belebung der Altstadt bei. "Der Hasensaal hat zwar einen gewissen Charme", sagt Gutermann, "aber hier muss man die große Lösung sehen". Daher sollte die Stadt mit ins Boot springen, die in diesem Sanierungsgebiet ebenfalls über Grundstücke verfüge.

    "In den sauren Apfel beißen"

    Auch Werner Häring, Fraktionschef der SPD, würde mit Blick auf die Innenstadtbelebung neue Wohnungen an dieser Stalle begrüßen. Dafür müsste man auch "in den saurer Apfel beißen" und den altehrwürdigen Hasensaal abreißen. Indes äußert sich Dritter Bürgermeister Helmut Börner (Freie Wähler) noch nicht zum Thema "Hasensaal - weg oder nicht?" Allerdings sagt er: "Neue Wohnungen in der Altstadt sind immer etwas Positives."

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