Beim Bergwaldprojekt gilt Aufforsten als Erholung Balderschwang (fso). Aufstehen in aller Herrgottsfrühe, mit schwerem Gepäck beladen über steinige Wege marschieren, die sonst nur Rehe oder Füchse zu sehen bekommen und acht Stunden am Tag hart im Wald arbeiten so wünscht sich mancher Hartgesottene allen Ernstes seinen Urlaub, weil er lieber ordentlich zupacken will, statt faul in der Sonne zu liegen. Das Bergwaldprojekt e. V. machts, derzeit in Balderschwang, möglich Die neun Aktivurlauber, die bei Balderschwang Ferien einmal ganz anders erleben, kommen in der Regel schon früh um sechs aus ihren Federn.
Nach einer kurzen Wäsche Warmwasser gibt es auf der Hütte mitten in der Wildnis ebenso wenig wie Strom und einem stärkenden Frühstück geht es in die freie Natur. Dort werden Weißtannen oder Fichten gepflanzt, ein anderes Mal Wege an steilen Hängen angelegt, wo zuvor noch nie ein menschlicher Fuß den feuchten Waldboden berührte. Und da diese Baustellen oft auch schwer zugänglich sind, müssen Hacke, Schaufel, Säge und sonstiges Werkzeug geschultert oder per Hand hingetragen werden. Kein Wunder also, wenn die Aktivurlauber abends, müde in ihre Betten fallen allerdings nicht, ohne zuvor von Köchin Anja Meinecke noch tüchtig verwöhnt worden zu sein. In der Abgeschiedenheit weitab von der sonst so selbstverständlichen Zivilisation sollen diese ungewöhnlichen Oberallgäu-Gäste, betreut von Förster Peter Naumann, durch ihren Arbeitseinsatz einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur lernen und für den Schutz des Ökosystems Wald sensibilisiert werden. So lautet schließlich das Ziel des Bergwaldprojekts, das diese Art von Urlaub für jeweils eine Woche in verschiedenen Teilen der Bundesrepublik neben Balderschwang und Sonthofen beispielsweise auch auf Amrum, am Bodensee oder im Pfälzer Wald und der Schweiz organisiert. Teilnehmen können Frauen und Männer ab 18 Jahren, nach oben sind dabei keine Grenzen gesetzt. So war der älteste Teilnehmer eines Bergwaldprojekts 87 Jahre alt. Forstlichen Kenntnisse sind nicht notwendig, mitzubringen sind aber Arbeitswille, gute Laune und die Bereitschaft, für eine Lebenserfahrung statt für Bares zu arbeiten. Interessierte können sich melden unter:0711/607 55 01