Pokalspiel tot zusammen Uwe Will vom TV Kempten galt 'als Seele der Mannschaft' Kempten (swa). Ein tragisches Ende fand das Allgäuer Handball-Derby im Pokal auf Bezirksebene zwischen dem TV Kempten 1856 und dem TSV Sonthofen: Es wurde beim Stande von 11:9 für die Gäste aus dem Oberallgäu in der ersten Minute der zweiten Halbzeit abgebrochen. Der Grund: Der Kemptener Spieler Uwe Will (36) war ohne Fremdeinwirkung tot zusammengebrochen.
Niemand kann sich bisher erklären (die Ermittlungen laufen noch), wie es dazu kommen konnte. Will hatte zuvor einen Angriff der Kemptener erfolglos abgeschlossen, wobei er beim Wurf zu Boden gefallen war. 'Das passiert im Spiel aber immer wieder', wie Hans-Josef Scheller, der technische Leiter der Handball-Abteilung des TV Kempten 1856 bemerkt. Als sich der Spieler wieder erhoben hatte, orientierte er sich sofort in seine Abwehr zurück, um mitzuhelfen, den Gegenangriff abzufangen. Dazu war es jedoch nicht mehr gekommen, denn Uwe Will war plötzlich umgefallen.
Sichtlich geschockt
Als sich seine Mannschaftskameraden und Betreuer dem Ernst der Lage bewusst geworden waren, begannen sie sofort mit der Reanimation (Mund-zu-Mund-Beatmung usw.). Diese setzte unmittelbar danach auch der Notarzt fort. Doch ohne Erfolg. 'Der Uwe ist uns buchstäblich unter den Händen weggestorben', stellte Gerhard Berger, der Handball-Abteilungsleiter des TV Kempten 1856 noch sichtlich geschockt gestern fest.
Für Berger war Uwe Will 'die Seele der Mannschaft'. Er hatte den verheirateten Heizungsinstallateur sowie Vater eines Buben und eines Mädchen (es feierte am Todestag ihres Vaters den neunten Geburtstag) auch als seinen Nachfolger im Auge. ' Ich wollte ihn langsam aufbauen'.
Lockere Atmosphäre
Eigentlich hatten die TVK-Handballer gar nicht am Pokal-Wettbewerb teilnehmen wollen. Sie taten es dann aber doch, 'um in Übung zu bleiben', wie Berger es angesichts der Sommerpause in der Punktrunde bezeichnete. Ähnlich hatten offenbar auch die Sonthofener Handballer gedacht, denn das Spiel lief 'in einer lockeren und angenehmen Atmosphäre ab'. so Berger.
Angesichts des Vorfalles wollen die Kemptener das Spiel nicht wiederholen. 'Wir sind alle viel zu sehr geschockt', bekennt Scheller. 'Zudem müssten wir das Spiel sehr bald nachholen, denn am 29./30. Juni steht schon die nächste Runde auf dem Programm'.