Er ist 35 Jahre alt und immer noch bei Kindern und Jugendlichen heiß begehrt: Der Sommer-Ferienpass (für Jugendliche bis 17 - gilt ab sofort bis 4. Oktober) kann seit einigen Wochen wieder in Gemeindeverwaltungen der Region, in Verkehrsämtern und beim Jugendring zum Preis von sechs Euro geholt werden. Darin sind 190 Gutscheine für verschiedene Freizeiteinrichtungen im Oberallgäu und in Kempten, im Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren. Eingeschlossen ist ein Ferien-Busticket (gilt von 1. August bis 14. September).
Das will auch die 19-jährige Sarah Beißer aus Waltenhofen demnächst nutzen. Um nach Kempten zu fahren oder auch einmal nach Oberstdorf. Da die Fachoberschülerin in den Ferien auf der Rappenseehütte arbeitet, kann sie dank des Tickets (für 18 bis 21-jährige Vollzeitschüler extra zu kaufen) bequem auch in den äußersten Süden des Oberallgäus kommen. "Der Schein gilt von Buchloe bis zum Kleinwalsertal und von Füssen bis Oberstaufen," verdeutlicht Monika Zeilhuber-Lang, Geschäftsführerin des Kreisjugendrings Oberallgäu und seit vielen Jahren mitverantwortlich für die Herstellung des Gutscheinheftchens. Erstmals sei es gelungen, dass sich fünf Verkehrsgemeinschaften aus der Region zusammentun und ein Busticket anbieten. "Ich glaube, das ist bundesweit einzigartig, dass Schüler mit einem Ticket unkompliziert und für wenig Geld so ein großes Gebiet befahren können."
Das gibt der 15-jährigen Eva Beißer Freiräume. "Ich kann dank der Karte kostenlos Busfahren und in ein Schwimmbad gehen, ohne, dass mich meine Mutter mit dem Auto kutschieren muss," nennt die Schülerin Vorteile.
"Nachfrage ist immer gut"
Der Ferienpass kommt nach wie vor an: Alleine im Bürgerbüro Waltenhofen sind bis dato rund 150 Gutscheinheftchen verkauft worden. "Die Nachfrage ist immer sehr gut," sagt Resi Wurm von der Gemeindeverwaltung. Durch das Busticket, das sich ältere Schüler solo kaufen können, sei die Nachfrage sogar noch gestiegen, ist ihr Eindruck.
Kinderreiche Familien haben sogar noch mehr vom Ferienpass. Zeilhuber-Lang: "Für das dritte und jede weitere Kind ist der Ferienpass frei." Das sei ein großer Vorteil vom Ferienpass, sagte stellvertretende Landrätin Gertrud Knoll vergangene Woche bei einer Präsentation des Ferienpasses in Kaufbeuren. Denn kinderreiche Familien könnten sich oftmals keinen Urlaub leisten und würden dank des Gutscheinheftchens abwechslungsreiche Tage im Allgäu verbringen können, im Waldseilgarten ebenso wie in vielen Schwimmbädern, beim Minigolfspielen oder in Museen. "Der Ferienpass ist eine segensreiche Einrichtung", lobte Knoll. Begehrt ist sie obendrein. Allein 2008 wurden in Kempten und dem Oberallgäu knapp 9000 Sommer-Ferienpässe verkauft.