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Gute Nachricht aus der Landwirtschaft

Ketterschwang

Gute Nachricht aus der Landwirtschaft

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    Sie sind selten geworden, aber es gibt sie noch - die guten Nachrichten aus der Landwirtschaft: Mit einem Rekordumsatz von 30,1 Millionen Euro und mehr Mitgliedern als je zuvor kann die Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh Allgäu-Kaufbeuren erneut auf ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr zurückblicken. Mit über 35500 geschlachteten Rindern (Kühe, Kälber, Färsen, Bullen und Ochsen) gehört die Bauern-Kooperative nicht nur zu den größten Rindfleisch-Anbietern in Bayern, die 4876 Mitgliedbetriebe mischen auch beim Schweinefleisch kräftig mit. Knapp 35700 Mastschweine wurden 2009 zur Schlachtbank geführt. Der Erfolg der Genossenschaft lässt mittlerweile selbst Landwirte von der Schwäbischen Alb an einen Beitritt denken, betonte Geschäftsführer Berthold Kirchmaier bei der Regionalversammlung in Ketterschwang, dem Stammsitz der Erzeugergemeinschaft.

    Während die Selbstvermarktung bei den Milchbauern noch in den Kinderschuhen steckt, hat sich das Motto der Erzeugergemeinschaft "getrennt produzieren - gemeinsam vermarkten" seit mehr als 30 Jahren bewährt.

    Mehr Schlachtungen und (abgesehen vom Bullenfleisch) moderate Schwankungen bei den Erzeugerpreisen bescherten der "roten Landwirtschaft" auch 2009 wieder "Zahlen, die man sich auf dem Gaumen zergehen lassen kann", wie Kirchmaier betonte. Ob sich dieser Trend auch in diesem Jahr fortsetzen lässt, ist offen. Das geplante Ende der EU-Importzölle für Rindfleisch aus Südamerika könnte zu einem Nachfragerückgang führen, befürchtet Gunner Rohwäder, ein Sprecher der Vion-Gruppe (zu der auch die Buchloer Alexander Moksel AG gehört).

    Allzu große Sorgen macht sich der Marktkenner um die Bauern der Erzeugergemeinschaft aber nicht: "Qualität zählt immer". Und die stimme im Allgäu auch deshalb, weil man auf erfahrene Mäster und ihre Flexibilität setzen könne. "Kleine, robuste Familienbetriebe" haben seiner Meinung nach auch heute gute Marktchancen, weil sie schneller auf Veränderungen am Markt reagieren können. "Die Größe allein ist kein Kriterium", so Rohwäder. Beim Absatz der Ware müsse sich auch Vion auf die veränderten Konsumgewohnheiten einstellen. Der Sonntagsbraten macht Schnellgerichten Platz. Generell nehme der Verbrauch von Schweinefleisch zu, der von Rindfleisch ab. Die Nachfrage nach hochwertiger, insbesondere Bio-Ware ist aber ungebrochen stark.

    Eine Folge: Der "Allgäuhof", die Bio-Schiene der Erzeugergemeinschaft, konnte die Schlachtungszahlen (ausschließlich Kühe, Färsen, Bullen und Ochsen) extrem steigern. Von 2542 Stück Vieh auf 3181 Stück.

    Neue Regionalbeiräte

    Für die Region Kaufbeuren sitzen künftig die Landwirte Thomas Eberele (Dösingen) und Fritz Lutzenberger (Weinhausen) im Beirat der Erzeugergemeinschaft. Nach dem turnusgemäßen Ausscheiden ihrer Vorgänger wurden Eberle und Lutzenberger bei der mit rund 130 Landwirten gut besuchten Versammlung in Ketterschwang gewählt. Das Fachreferat des Abends zur frühzeitigen Diagnose und Behandlung der gefährlichen Eutererkrankung "Mastitis" hielt Günter Koch (Intervet Deutschland GmbH). (ofr)

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