Oberstaufen (ij). - 14 Jahre ist der Oberstaufen-Cup jetzt alt, und immer ist er für eine Überraschung gut. Dass es schüttet wie aus Kübeln, das hatten sie schon oft in Oberstaufen beim ATP-Challenger-Turnier. Dass Turnierdirektor Hans Hermann aber trotz Wolkenbruchs gut gelaunt in seinem Container hinterm Center-Court sitzt und genüsslich an der Zigarette zieht, das gab es bisher noch nie. 'Was soll ich mich aufregen? Die Aussichten für die nächsten Tage sind hervorragend. Und mit dem bisherigen Verlauf des Turniers bin ich auch sehr zufrieden', meinte Hermann gestern, nachdem Petrus die Anlage des TC Blau-Weiß Oberstaufen unter Wasser gesetzt hatte. Zwei Stunden Regen kann einer schon verschmerzen, der vor einem Jahr mit neun Tagen Regen klar kommen musste. Natürlich hätte es noch etwas besser laufen können fürs Turnier. Das Ausscheiden von Dieter Kindlmann schmerzt den Tennis-Club, weil jetzt nicht mehr so viele Zuschauer kommen werden wie erhofft.
Dennoch bleibt Hans Hermann gelassen: 'Du kannst es eben nicht erzwingen. Für den Dieter wird es immer schwerer hier zu spielen, weil jeder erwartet, dass er wie 2004 das Turnier wieder gewinnt. Das geht aber eben nicht so einfach.'Soll heißen: Die anderen können auch gut Tennis spielen, wie zum Beispiel Ernest Gulbis aus Lettland. Der erst 17-Jährige aus Riga, der vom früheren Davis-Cup-Kapitän Niki Pilic trainiert wird, warf nicht nur Dieter Kindlmann - der übrigens am heutigen Donnerstag um 17.30 Uhr mit dem Kaufbeurer Marcel Zimmermann im Doppel antritt - aus dem Rennen, sondern hatte gestern auch gegen den Tschechen Radim Zitko gute Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale. Gulbis verlor den ersten Satz mit 4:6, im zweiten Satz musste die Partie beim Stand von 4:4 abgebrochen werden. Eine Fortführung des Matches war erst nach Redaktionsschluss dieser Seite angesetzt. Somit war der Italiener Simone Vagnozzi der einzige Spieler, der sich bereits gestern nachmittag für das Viertelfinale qualifizierte. Der Italiener bezwang den Linzer Marco Mirnegg mit 6:2, 5:7 und 6:3. Siehe auch überregionalen Sport.