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Günstige Alternative

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    für die Urlauber Kleinere Orte unternehmen größere Anstrengungen Görisried/Obergünzburg (aell). Die Gemeinden des mittleren Landkreises wollen sich stärker als kostengünstige Alternative zu den Tourismus-Hochburgen im südlichen Allgäu profilieren. 'Wem die klassischen Orte zu teuer sind, kann zu uns ins Günztal kommen', sagt zum Beispiel Ronsbergs Bürgermeister Peter Wertek. 'Die Urlauber können den Trubel von Füssen und Oberstdorf miterleben und im ruhigen Görisried übernachten', so Josef Jörg, Vorsitzender des dortigen Fremdenverkehrs-Vereins.

    Als 'Geheimtipp für Gäste mit einem Fahrzeug, die eine günstige Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe der Alpen suchen', sieht Wertek das Günztal. Um dort 'dem Fremdenverkehr neue Impulse zu geben', ist derzeit ein Ortsprospekt für die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft in Arbeit, berichtet Obergünzburgs Bürgermeister Herbert Schmid. Er ist auf der Suche nach Nischen-Angeboten, um die Gäste aus den Orten am Alpenrand ins Günztal zu locken. So gebe es Gespräche mit Pensionsbesitzern und Wirten, ein 'König-Ludwig-Wochenende' anzubieten. Das soll neben dem Besuch des Musicals in Füssen die Übernachtung und das Essen in Obergünzburg beinhalten.

    Allerdings müsse die Infrastruktur im Ort verbessert werden. 'Wir haben noch nicht genügend Gästebetten', sagt Schmid. Deswegen will er sich dafür einsetzen, deren Anzahl zu erhöhen. Der Rathauschef könnte sich sogar vorstellen, dass es in der Marktgemeinde in einigen Jahren ein kleines Hotel gibt.

    Die Nähe zu den Tourismus-Hochburgen könne auch ein Vorteil sein, meint Josef Jörg, Vorsitzender des Görisrieder Fremdenverkehrs-Vereins. 'Die Gäste genießen hier die Ruhe eines kleinen Ortes und übernachten billig.' Trotzdem könnten sie in ihrer Heimat sagen, dass sie in bekannten Orten wie Oberstdorf und Füssen waren. Denn diese seien mit dem Auto relativ schnell zu erreichen.

    Natürlich dürfe sich die Gemeinde nicht darauf verlassen und müsse selbst etwas bieten. Hier habe das 'Golddorf Görisried' seit seinem guten Abschneiden beim Wettbewerb 'Unser Dorf soll schöner werden' einen gewissen Werbe-Vorteil, der sich jedoch nur 'tröpfchenweise' bei den Übernachtungszahlen bemerkbar mache. Als Angebote für Gäste ­ aber auch für Einheimische ­ gebe es zum Beispiel Standkonzerte der Musikkapelle.

    Steigendes Interesse

    Auch Lengenwang will seinen Gästen künftig mehr bieten, betont Luzia Köhler von der Interessengemeinschaft (IG) Fremdenverkehr. So gibt es einen Führer für einen Rad- und Wanderweg zwischen zehn Kapellen in und um Lengenwang. Außerdem setze sich die IG dafür ein, mehr Wanderwege auszuschildern. 'Die Stammgäste sehen diese Entwicklung positiv', ist Köhler überzeugt. Auch der neue Tourismusprospekt habe dazu beigetragen, dass das Interesse an der Gemeinde steige, ergänzt IG-Kollegin Helga Ziegler.

    Für Christine Staudacher vom Touristikbüro Marktoberdorf ist es ganz normal, dass Urlauber die gute Lage der Kreisstadt für Ausflüge ins gesamte Allgäu nutzen. Denn die Stadt selbst biete zu wenig für drei Wochen Aufenthalt. Sorgen um die Entwicklung der Übernachtungszahlen in Stötten macht sich Evi Fink, Vorsitzende des Fremdenverkehrs-Vereins. Wenn die Ortsumgehung fertig sei, 'fahren doch alle an uns vorbei', fürchtet sie. 'Um das zu verhindern, müssen wir uns noch etwas einfallen lassen.'

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