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Günstig Mittagessen - aber wo?

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Günstig Mittagessen - aber wo?

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    Von Roland Wiedemann, Kempten/Oberallgäu - Irgendwann hatten Brigitte Hummel und Bernd Tronsberg von Currywurst und Leberkässemmeln genug. Doch bei der Suche nach günstigen Alternativen ging häufig ein Großteil der Mittagspause drauf, Zeit fürs Essen blieb kaum noch. Da kam den Betriebswirten, die in Kempten wohnen und in Immenstadt arbeiten, die Idee: Eine Übersicht im Internet mit preisgünstigen Tagesgerichten von Gaststätten, Metzgereien und Imbissständen wäre die Lösung. Wenig später war die Homepage www. kochen-lassen. info geboren. Seit gut einem Jahr läuft der Versuch in Immenstadt - mit Erfolg. Das inzwischen vierköpfige Team, mit Tronsbergs Frau Sonja und Computer-Freak Johannes Holzer kamen zwei Helfer hinzu, kann mittlerweile auf 1200 Homepage-Zugriffe pro Woche verweisen. 'Tendenz steigend', so Bernd Tronsberg. Inzwischen sind auch neun Kemptener Gastronomen vertreten. Im Laufe der Zeit soll der Service auf die anderen Allgäuer Städten ausgeweitet werden, so das ehrgeizige Ziel. Die Resonanz seitens der Gastronomen und auch der hungrigen Arbeitnehmer ohne Firmenkantine macht dem Team Mut. 'Beide Seiten profitieren von dem Service', meint Brigitte Hummel. Der Gast könne sich schnell einen Überblick über günstige Mittagsmenüs an seinem Arbeitsort verschaffen. Und den Wirten werde eine vergleichsweise günstige und tagesaktuelle Möglichkeit geboten, für ihre Angebote zu werben.

    'Einfach gute Idee' Ab August, nach Ablauf der Testphase, sollen die Anbieter in Immenstadt monatlich 20 Euro für ein in die Übersicht aufgenommenes Tagesgericht bezahlen. Für jedes weitere Gericht werden fünf Euro fällig. 'Alle sechs Immenstädter Anbieter wollen dann weiterhin dabei sein', berichtet Tronsberg. Darunter ist auch Hanspeter Wünsch, Inhaber eines Spezialitätengeschäfts für Puten- und Truthahnfleischwaren samt Imbiss. Er findet die Idee 'einfach gut', konnte er doch neue Kunden in seinem Laden begrüßen, die durch www. kochen-lassen. info auf sein Angebot aufmerksam geworden sind. Dass dabei die Gerichte seiner Konkurrenten auf der Homepage ebenfalls vorgestellt werden, stört Wünsch nicht. Konkurrenz belebe bekanntlich das Geschäft. 'Die Wirte haben verstanden, dass der Gast nicht jeden Tag ins gleiche Lokal geht', glaubt Brigitte Hummel erkannt zu haben. Ähnlich denkt Rüdiger Preschl, Wirt des 'Storchennests' in Kempten, der seine Wirtekollegen nicht Konkurrenten, sondern Mitbewerber nennt. Der Vorsitzende des örtlichen Hotel- und Gaststättenverbandes weiß, dass das Internet 'insbesondere von jungen Leuten genutzt wird' und deshalb auch für die Gaststätten als Informationsmedium an Bedeutung gewinnt. Und wegen der immer kürzeren Mittagspausen sei die Übersicht auf der Homepage ohnehin ein sinnvoller Service. Das kleine Team um Hummel und Tronsberg ist fest davon überzeugt, dass ihre Idee Zukunft hat. Plakate wurden gedruckt, Informationsblätter und Karten liegen in Firmen, Behörden, Schulen, Arztpraxen und Geschäften aus. Sonja Tronsberg ist gerade dabei, das Konzept den Isnyer Gastronomen schmackhaft zu machen. 'Eine mühsame Sache, die viel Zeit kostet', musste sie feststellen. Noch stehe der Profitgedanke im Hintergrund, fügt ihr Mann hinzu: 'Aber mal abwarten, was sich daraus entwickelt.'

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