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Grundschüler aus Wertach und psychisch Kranke lernen beim gemeinsamen Projekt am Haus Schimmelreiter

Integration

Grundschüler aus Wertach und psychisch Kranke lernen beim gemeinsamen Projekt am Haus Schimmelreiter

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    Grundschüler aus Wertach und psychisch Kranke lernen beim gemeinsamen Projekt am Haus Schimmelreiter
    Grundschüler aus Wertach und psychisch Kranke lernen beim gemeinsamen Projekt am Haus Schimmelreiter Foto: Grundschule Wertach

    'Du musst die Nudel nur etwas länger machen, dann klappt das schon', sagt Andreas Müller zu Jakob. Der Schüler der Volksschule Wertach freut sich, denn kurz darauf schaut die Tonfigur schon richtig gut aus. Andreas Müller ist Bewohner des Hauses Schimmelreiter in Wertach. Es handelt sich dabei um ein Heim des Roten Kreuzes für psychisch erkrankte Menschen.

    Jakob und seine Mitschüler aus der 4. Klasse der Grundschule Wertach sind für eine Woche zu Gast im Haus Schimmelreiter und lernen beim Töpfern und Weben und nicht zuletzt beim gemeinsamen Spiel die Leute im Haus Schimmelreiter näher kennen. 'Wir wollen den Menschen, die hier wohnen, ein weitgehend selbstständiges Leben ermöglichen. Ganz wichtig sind hierfür menschliche Wärme und Vertrauen', meint Christa Graefen. Anke Nothmann und Sabine Mottl stimmen zu. Die Mitarbeiterinnen des Schimmelreiters freuen sich, diesem Ziel ein Stückchen näher gekommen zu sein. Vertrauen aufbauen und gleichzeitig Berührungsängste zu den meist älteren Menschen mit einer psychischen Krankheit abzubauen, habe durch den unkomplizierten Umgang miteinander erreicht werden können. Auch Lehrer Markus Berktold sieht die Persönlichkeitsentwicklung der Schulkinder nachhaltig gefördert.

    Die Projektwoche wird schon seit einigen Jahren in der jeweils 4. Klasse seiner Schule durchgeführt. 'Hier lernen unsere Schüler soziale Verhaltensweisen und entwickeln Werthaltungen, die ihnen auch später einen selbstverständlichen Umgang von Nichtbehinderten und Behinderten ermöglichen', meint der Pädagoge und findet hier wichtige Ziele des Lehrplans wieder.

    'Die sind ja voll nett!', könne man immer wieder aus Gesprächen der Schüler untereinander heraushören. Besonders angetan hatte es einigen Schülern bei einer Hausführung der Treppenlift des Heims. Diesen einmal selbst benützen zu dürfen, wünschten sich etliche Kinder. Die Heimleitung erfüllte den Wunsch. Ergebnisse der Woche zeigten die Kinder einige vor: Sie hatten Teppiche mitgewebt, eine große Tonsäule sowie eigene Tonskulpturen gefertigt.

    Die große Tonsäule wurde am Rathaus aufgestellt. Die Schüler und ihr Lehrer freuten sich auf das Treffen mit Bürgermeister Eberhard Jehle und das Wiedersehen mit den Bewohnern des Hauses Schimmelreiter. Das sichtbare Zeichen gelungener Integration im Ort steht nun an zentraler Stelle.

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