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Großes Lazarett vor

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    'Spiel des Jahres'Ochsenhausen: Drei Verletzte für Champions League. Von unserem Mitarbeiter Ingo Jensen Ochsenhausen Das Wochenende hat sich Rainer Ihle schön vorgestellt: So viele Tischtennisfans wie nie zuvor in der Sporthalle, so viel Übertragungszeit wie nie zuvor im Fernsehen und so spannende Matches wie nie zuvor an den Platten. Schließlich kommt am Sonntag um 14.30 Uhr mit dem SVS Niederösterreich der absolute Titelfavorit zum Spitzenspiel der Tischtennis-Champions-League ins Oberschwäbische, um sich in der Biberacher BSZ-Halle mit den TTF Ochsenhausen immerhin Tabellenführer der deutschen Bundesliga, einen heißen Kampf zu liefern.

    So heiß wird\'s nun vielleicht doch nicht werden, denn TTF-Präsident Rainer Ihle hat am Mittwoch einen Anruf aus Griechenland erhalten, der den Pegel der Vorfreude mit einem Schlag auf null sinken ließ. 'Sorry, ich bin verletzt und kann leider nicht spielen', teilte Kalinikos Kreanga, die Nummer eins der Tischtennisfreunde, mit. Erste Diagnose: Verdacht auf Tennisarm. Schlimmst mögliche Folge: Ende der Karriere.

    Jetzt hat Rainer Ihle ein Problem, denn neben Kreanga ist auch noch die Nummer drei des Spitzenreiters, Nationalspieler Peter Franz (langwierige Schulterverletzung, außer Gefecht, und Alexei Smirnov, der bisher keines seiner Bundesliga-Matches verlor, hat sich neben einer lädierten Schulter in dieser Woche noch eine Grippe eingefangen. 'Selbst wenn das Fieber weggeht, wäre es allein wegen der Schulter schier unverantwortlich, ihn spielen zu lassen', meinte Trainer Leo Amizic resigniert.

    Aufgrund der gesundheitlichen 'Katastrophe' im Ochsenhausener Lager bemühten sich Rainer Ihle und Manager Christoph Reuhl fieberhaft, das Spiel kurzfristig zu verlegen. 'Ist nicht', meinte dagegen die Führungsabteilung des SVS Niederösterreich, und so wird am Sonntag die Crème de la crème des internationalen Tischtennis-Sports gegen das Mini-Team des oberschwäbischen Bundesligisten antreten, bestehend aus Ma Wenge und Fredrik Hakansson.

    Fast unschlagbar scheint die geballte Weltklasse aus Austria nun für Ochsenhausen zu sein, denn mit dem Chinesen Liu Guoliang, dem Wahl-Österreicher Qian Qianli (wo kommt der wohl ursprünglich her?) und der österreichischen Nummer eins, Werner Schlager, hat der SVS Niederösterreich just jene drei Tischtennisspieler in seinen Reihen, die sich bei der Weltmeisterschaft in Eindhoven auf dem Stockerl gegenseitig gratulierten.

    Falls Alexei Smirnov nicht doch noch schulter- und fiebermäßig bis zum Sonntag gesundet, müssen Ma Wenge und Fredrik Hakansson als Zweier-Team versuchen, das Unmögliche möglich zu machen. 'Über die Situation nachdenken dürfen wir nicht. Wir müssen einfach nur spielen. Dann haben wir vielleicht doch eine Chance', meint der Chinese in Diensten der TTF. Und sein schwedischer Teamkollege ergänzt: 'Du musst immer positiv denken. Wenn Ma zwei Punkte macht, warum sollte ich dann nicht auch einen machen?'

    Reformen notwendig

    Rainer Ihle macht sich derweil nicht nur über das Sonntagsspiel und das für Dienstag angesetzte Bundesliga-Match gegen Frickenhausen seine Gedanken, sondern fordert international Reformen im Tischtennis: 'Die Verbände müssen eingreifen: Der Fall Kreanga zeigt deutlich, wie stark belastet die Spitzenspieler sind. Mit Bundesliga, Champions-League, Pokal, WM, EM, Olympischen Spielen und den Pro-Tours-Turnieren machen sie sich körperlich fertig. Manche Spieler haben übers Jahr gesehen kein einziges freies Wochenende und vielleicht sieben Tage Urlaub. So kann es nicht weitergehen.'

    Wie\'s bei den Tischtennisfreunden in Ochsenhausen weitergeht, steht momentan in den Sternen. 'Wenn Peter Franz und Kreanga für die ganze Saison ausfallen, dann sind wir jetzt in der Bundesliga nicht mehr Titelanwärter, sondern ein Abstiegskandidat', so Rainer Ihle. Wahrlich keine schönen Aussichten. Nicht nur für dieses Wochenende . . .

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