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Großer Unmut über Kombiklasse

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Großer Unmut über Kombiklasse

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    Legau | sar | Die Nachricht, dass in Legau im kommenden Schuljahr eine jahrgangskombinierte Klasse mit Erst- und Zweitklässlern eingerichtet wird, hat bei den Eltern für Verunsicherung und große Verärgerung gesorgt. Um die Wogen zu glätten, fand dazu nun in der voll besetzten Aula der Hauptschule ein Informationsabend statt.

    'Das ist ein Thema, das uns auf den Nägeln brennt', betonte Schulleiter Johann Musch. Auch er wäre dafür gewesen, die Regelklassen beizubehalten. Tatsächlich aber seien die Würfel gefallen, denn aufgrund der Schülerzahlen (siehe Infokasten) gebe es keine Alternative.

    Schulrat Werner Habereder verdeutlichte, dass Kombiklassen aufgrund der bayernweit rückläufigen Schülerzahlen bald die Regel seien. Grundschullehrerin Susanne Geiger aus Mering bei Augsburg berichtete von ihren Erfahrungen. Sie leitet im zweiten Jahr eine jahrgangskombinierte Klasse. 'Entwicklungsunterschiede der Kinder können im Klassenverbund besser eingebracht werden', meinte sie. Zudem könnten jüngere Kinder von älteren lernen, das Sozialverhalten und die Integrationsfähigkeit würden gestärkt.

    Von Vorteil seien auch die fünf zusätzlichen Differenzierungsstunden, in denen zwei Lehrkräfte in der Klasse unterrichten oder die Klasse geteilt werde. Als einzigen echten Nachteil nannte Geiger die hohen Anforderungen an den Lehrer.

    In einer äußerst emotionalen Diskussion kamen die Ängste der Eltern hinsichtlich der Vermittlung des Lernstoffes, der Lernzielkontrolle und der optimalen Förderung ihrer Kinder zum Ausdruck. Besonders beschwerten sich Eltern darüber, dass die Information über die Bildung der jahrgangskombinierten Klasse sehr kurzfristig bekannt gemacht wurde. Eine längere Informations- und Vorlaufphase hätte hier wohl viel Unmut und Ärger verhindern können.

    Hoffen auf Freiwillige

    Rektor Musch hofft nun darauf, dass genügend Eltern ihr Kind freiwillig für die Kombiklasse anmelden. Geplant ist, dass von den 33 Schulanfängern und den 43 jetzigen Erstklässlern sollen sieben Schulanfänger und 15 jetzige Erstklässler in die jahrgangskombinierte Klasse kommen. Als Lehrkraft wird Julia Neudegger, die auch eine Fortbildung für diese neue Unterrichtsform erhalten wird, eingesetzt.

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