Pfronten (ms/dim). Einen herzlichen Empfang bereiteten die Pfrontner den Teilnehmern der Benefiz-Radtour 'Ostallgäu radelt für krebskranke Kinder'. Bürgermeister Beppo Zeislmeier war den Sportlern entgegengefahren und hatte den Korso auf den letzten der insgesamt 39 Kilometern begleitet. Am Leonhardsplatz gab es dann eine große Willkommensparty. Dabei wurde der Betrag von 17500 Euro an die Krebshilfe übergeben. Bereits Stunden vor der avisierten Ankunft der Radler konnte man auf dem Leonhardsplatz rege Geschäftigkeit beobachten. Sponsorenwände wurden errichtet, ein Zelt und die Bühne aufgebaut. Der neue Pächter des Fitnessstudios im Alpenbad, Stephan Sinner, hatte sich in die Benefiz-Aktion eingeklinkt. Für jeden auf einem Trimmrad zurückgelegten Kilometer spendete er einen Euro. Dann war es endlich soweit: Fast 100 Radler, im Alter zwischen 19 und 73 Jahren und an der Spitze der Pfrontener Bürgermeister, fuhren zunächst eine Ehrenrunde durchs Pfrontner Zentrum und wurden mit großem Hallo empfangen. Die Teilnehmer, vorwiegend aus dem Ostallgäu, begaben sich unter dem Beifall der Zuschauer durch ein Spalier von Cheerleaders zur Bühne von Radio Ostallgäu. Dort führte Helmer Litzke nach einem Grußwort von Bürgermeister Beppo Zeislmeier Interviews mit den Beteiligten. Sowohl der Schirmherr der Aktion, Radprofi Tobias Steinhauser, als auch die Initiatoren, Alexander Grotz, Walter Felfernigg aus Pfronten sowie Peter Lipp aus Nesselwang kamen zu Wort. Die Radler hatten insgesamt 390 Kilometer zurückgelegt. Jeder einzelne geradelte Kilometer konnte für 50 Euro gekauft werden. Die Aktion erwies sich als derartig erfolgreich, dass sie auch im nächsten Jahr mit noch weit mehr Teilnehmern durchgeführt werden soll. Skeptisch, aber nur wegen der nicht sonderlich erfreulichen Witterung, hatten sich die 90 Radler, ausgewählt aus 300 Anmeldungen, am vergangenen Samstag hoch motiviert in drei Gruppen 'Gelegenheitsradler', 'Hobbyfahrer' und 'Sportlich Ambitionierte' von Pfronten aus auf den dreitägigen Weg zum Gardasee gemacht (wir berichteten). Die erste Etappe führte durchs Tannheimer Tal zum Gaichtpass, von wo ab der Regen die Radler konstant den ganzen Tag über begleitete. Bis Elmen fuhren Radprofi Tobias Steinhauser und Biathlet Michael Greis mit.
'Gelegenheitsfahrer' nehmen Bus Über Imst gelangten die Pedalritter ins Ötztal, wo in Sölden nach 125 Kilometern und 1900 Höhenmetern das Tagesziel erreicht wurde und sie bei einer zünftigen Nudelparty neue Kräfte sammelten. Am zweiten Tag stellte bei strahlend blauem Himmel die Fahrt über das 2500 Meter hoch gelegene Timmelsjoch die schwerste Prüfung dar. Einige aus der Gruppe der 'Gelegenheitsradler' umgingen mit dem Begleitbus diese Strapazen. Von Sölden ging es bis zur Passhöhe 24 Kilometer stetig bergauf. Bei immer wärmer werdenden Temperaturen vom Timmelsjoch über St. Leonhard im Passeiertal, durch Meran bis zum Weinort Eppan wurde der Tage zu einem puren Radlervergnügen.
Brotzeit und Rotwein in Eppan marschierten die Radler unter Beifall der Besucher auf dem Schützenfest ein und bunkerten bei einer Brotzeit und Rotwein Kalorien für die Weiterfahrt. Die letzte Etappe über 150 Kilometer mit nur wenigen und leichteren Anstiegen führte entlang der Südtiroler Weinstraße über Kaltern und Tramin und weiter entlang der Etsch durch malerische Landschaften bis Rovereto. Über den Passo San Giovanni gelangten die Radler nach Torbole und entlang der Ostpromenade des Sees bis Garda, wo sich alle drei Gruppen trafen. Von dort bis zum Hafen in Bardolino, dem endgültigen Ziel geleiteten 'Carabinieri' den gesamten Tross. Dort wurde vom Bürgermeister und Sportreferent die Leistung aller Teilnehmer gewürdigt. Nach dem Abendessen ging es per Bus zur Übernachtung ins hoch über dem See gelegene Salesianerkloster Tusini mit märchenhaftem Blick über den abendlichen Gardasee. Nach der Rückreise mit Bussen und Transportern wurden in Pfronten Steinach die Räder zum Schlussakkord wieder ausgeladen.